Liebes Forum,
vielleicht habt ihr als "alte" Hasen einen Tipp für mich, was ich tun kann..
Ich wohne in München in einer recht schön gelegenen WG mit zwei anderen Frauen (alle in meinem Alter) zusammen.
Mit Einer wohne ich schon seit 3 Jahren zusammen und natürlich streiten wir mal oder der andere ist mal zickiger als der andere, aber an sich sind wir ein harmonisches Pärchen.
Seit letzten November wohnt eine Dritte bei uns. Seitdem sie bei uns ist, meckert sie ununterbrochen, über wirklich alles. Letztens hat sie sich ne halbe Stunde darüber auslassen können, dass sie keine Post bekommt. Ich würde klar sagen, dass ich zu 90% ihr zuhöre und wenn ich was von mir erzähle 90% von ihr auf sich selbst bezogen werden. Sie will dauernd was unternehmen, ich find das relativ anstrengend und mir reicht es vielleicht alle zwei Wochen mal mit ihr essen zu gehen etc.
Meine Diagnose (bislang noch KIS, aber super wahrscheinlich MS) hab ich Mitte August bekommen, den ersten Schub Mitte Juli.
Seitdem setzt sie mir mit ihren teilweise so patzigen Antworten echt zu. Oder ich bin da vielleicht super sensibel.. aber ich weiß einfach nicht damit umzugehen.
Beispiele:
Kurz nach der Diagnose:
Sie: Wie gehts dir?
Ich: Nicht so gut, ist schon irgendwie schwierig, sich mit so ner Diagnose abzufinden... usw.
Sie: Ich meinte eigentlich nur körperlich.
Ich: Ja an sich schon besser...
Sie: Sag ich doch, dass du wieder gesund wirst.
Ich: Weißt du was es bedeutet MS zu haben?
Sie: Ja.
Vor zwei Wochen:
Sie (um neun Uhr abends unter der Woche): Machen wir jetzt was, Cocktail??
Ich: Ne du, sorry bin echt ko vom arbeiten.
Sie: Cocktail trinken ist doch nicht anstrengend...
Ich: Doch find ich gerade schon.
Sie: Vielleicht solltest du weniger vorm Computer sitzen, dann??
Gestern, freitags hat sie immer frei..:
Ich: Du, morgen früh um 8:30 Uhr kommt die MS Schwester, nicht dass du erschreckst.
Sie: Boah, ich wollte eigentlich ausschlafen.
Ich könnte noch viele weitere Situationen schildern, aber im Endeffekt geht es ihr natürlich immer schlechter als mir und sie ist ja so arm dran etc. Da ist mir einmal auch der Kragen geplatzt und ich hab ihr gesagt, ich würde liebend gern mit ihr tauschen ihre 0815 Probleme haben wollen und sie hätte dann etwas worüber sie sich wirklich beschweren kann. Ich hab gehofft, dass sie dann beginnt sich vielleicht selbst zu reflektieren und mich in "Ruhe lässt". Doch es ist genauso so geblieben wie es war....
Ich weiß einfach nicht was ich noch tun soll, damit sie einfach merkt, was sie gerade tut, mir setzt das irgendwie schon zu :-( Ich bin eigentlich nicht die Person die vor allem einer Mitbewohnerin die Meinung geigen kann :-/ Ausziehen ist in München natürlich keine Option, vor allem weil die Wohnung nur zwei Stationen von meiner Arbeit entfernt ist..
Ich freue mich über nette Anregungen!!