Liebe PSP und Community Mitglieder,

unser Forum ist nun seit langem ein Teil unserer Aktiv mit MS Seite. Durch eure zahlreichen Beiträge und Kommentare blicken wir auf eine spannende und austauschreiche Zeit zurück. Da die Beiträge im Laufe der letzten Jahre immer weiter abgenommen haben, mussten wir nun eine schwere Entscheidung treffen und werden das Forum zum 15.12.22 schließen.

Die Beiträge werden bis auf Weiteres sichtbar sein, können ab dem genannten Datum jedoch nicht mehr kommentiert werden. Auch die Funktion neue Beiträge zu posten werden wir zu diesem Termin abschalten.

Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern ganz herzlich für den langjährigen Forumsaustausch und hoffen euch zukünftig mit neuen Ideen bereichern zu können.

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Antizipation

Partnerschaft 2.0, oder es gibt mehr als "nur" Sex

7 posts in this topic

Die Thematik in diesem Punkt des Forums ähnelt sich, aber im Grunde geht es immer wieder um die Situation, dass ein Partner (m/w, m/m, w/w) nicht damit umgehen kann/will, dass ein Partner an MS erkrankt ist und im Gefolge dessen häufig nicht mehr über die frühere Libido verfügt.

Der eine oder andere Tipp aus dem Schoss von Mutter Natur, das eine oder andere Hilfsmittel, bzw. eine Hormongabe, mag das "Problem" für manche mildern oder gar beseitigen.

 

Mein Vorschlag: Partnerschaft 2.0, oder annehmen und gestalten was ist!

 

Wie in so vielen Lebensbereichen darf auch im Bereich der Sinnlichkeit (ich verzichte bewusst auf den für mich zu engen Begriff der Sexualität) mit der Diagnose MS ein neues Lebenskapitel aufgeschlagen werden. Ich für meinen Teil habe es in den ersten Jahren der Erkrankung als Druck empfunden, Sexualität (an dieser Stelle als rein körperlicher Akt verstanden) in der bisher geübten Form praktizieren zu "müssen". Mit fortschreitender Fatigue habe ich das Gespräch gesucht und konnte Verständnis dafür ernten, dass für mich die Penetration zwar sehr schön, aber auch anstrengend ist. Was nützt der schönste Akt, wenn man(n) den Rest des Tages dann platt ist?

Meine Partnerin und ich kamen zu dem Schluss, dass die MS eine wunderbare Chance bietet, das ganze Feld der Sinnlichkeit neu zu entdecken. Berühren, spüren, wahrnehmen und penetrieren, wenn es die Tagesform zulässt. Das alles ohne Leistungs- und Erwartungsdruck. Die Dinge sein lassen wie sie sind, ohne zu resignieren und ohne sich mit anderen zu vergleichen. Wer sind denn die anderen? Die Jüngeren, die Menschen aus der Werbe(schein)welt? Es geht immer um einen selbst, es geht um das jeweilige Paar.

 

Zum Gestalten der Partnerschaft 2.0 gehört für mich auch der offene Dialog über die Defizite, die der Gesunde erleidet. Ich habe wehen Herzens die Bereitschaft bekundet, dass meine Partnerin ein etwaiges Defizit in der rein körperlichen Sexualität (safe) anderen Ortes stillen darf. Das ist ein schwieriger Schritt, aber ich fand ihn wichtig, um meine Partnerin nicht in einen heimlichen Konflikt zu bringen.

Ich muss sagen, dass diese Vereinbarung unserer Beziehung gut getan hat. Wenn Liebe das tragende Band ist, dann gibt es so viele Berührungspunkte in einer Beziehung, dass der bloße Abschied von der rein körperlichen Libido nicht zum Aus einer Beziehung im Ganzen führen muss.

Es ist sehr schade, dass Partner häufig zu schnell die Flinte ins Korn werfen, die MS des Partners verdrängen, oder sonst nicht damit umgehen können/wollen und den/die Betroffene verlassen.  Für all jene kommt meine Überlegung zu spät. Sie mag aber als Mut und Ansporn für einen künftigen Beziehungsversuch sein. Im Reich der Sinnlichkeit gibt es via Tantra so viel mehr zu entdecken als die bloße Penetration.

Wie geht Ihr mit dem Thema um?

Edited by Antizipation
Fragestellung am Ende vergessen ;-)

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Hallo Antizipation
Ich finde wie so oft in Beziehungen ist Reden, Ehrlichkeit und offen sein die Grundlage fürs Funktionieren. Aber meistens fällt es einem leichter umso länger man die andere Person kennt vor allem umso intimer das Thema wird. Meistens ist der andere verständnisvoller als man ihm zutraut, oft wollte er nur nicht der Erste sein der dieses Thema anspricht. 
Sexualität und Intimität verändert sich im Laufe einer Beziehung ständig. In erster Linie will ich den anderen in der Beziehung glücklich machen und glücklich machen kann ich ihn nur wenn ich weiß was ihn glücklich macht. So wie mich heute vielleicht ein ausgiebiges Bad glücklich macht ist es morgen vielleicht Schokolade und genauso ist einmal ausgiebiger Sex und das andere Mal eine Intimmassage. Die Reduktion des Sex in einer Beziehung über die Zeit zu mehr Intimität erlebt jede Beziehung. Wenn man ein körperliches Handikap hat wozu auch die höhere Ermüdbarkeit zählt ist nur das man eher darüber redet.
Um eine glückliche Beziehung am Leben zu erhalten, gehört es dazu immer wieder einmal was Neues auszuprobieren. Ich finde das ist wie das Salz in der Suppe.
LG Martina

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" sucht euch proffessionelle hilfe! "....

 

habe ich mir schon 1000 mal hier im forum anhören / lesen müssen !

 

bei allem !

recht schönen dank für nichts !

 

mfg

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Hallo Korti Sohn,

verzeih´, ich verstehe Deine Antwort inhaltlich nicht. Von professioneller Hilfe war in meinem Beitrag nicht die Rede.

Ungeachtet dessen wünsche ich Dir -ohne Dich zu kennen-, dass Du kraftvoll in ein stabiles und gutes 2018 kommst!

Viele Grüße

Christian

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um 21.11.2017 um 12:31, Antizipation hat geschrieben:

Ich muss sagen, dass diese Vereinbarung unserer Beziehung gut getan hat. Wenn Liebe das tragende Band ist, dann gibt es so viele Berührungspunkte in einer Beziehung, dass der bloße Abschied von der rein körperlichen Libido nicht zum Aus einer Beziehung im Ganzen führen muss.

 

 

 

hallo christian!

ich habe deinen thread schon gelesen und größtenteils verstanden....

finde ich sehr vertrauensvoll und unbefangen!

(vonwegen der verwirklichung des "akts" und der großzügigkeit gegenüber dem eigenen partner, der auch woanders "essen" darf und das man diese

 freiheit gewährt.)

KEINE EIFERSUCHT ... die gewissheit das es keine sicherheit in sachen treue gibt aber immerwieder zueinander findet, beeindruckend!

chapeau, du hast, glaube ich, alles richtig gemacht!

dir auch einen schönen "beschluss" UND ALLES NUR ERDENKLICH GUTE!

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An Christian. Mein Mann und ich halten das auch so. Es funktioniert seit Jahren. Bei uns umgekehrt da ich die MS habe.

Noch ein gutes 2018.

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Herzlichen Dank @Martina, Wicki und Korti Sohn für Euren Mut, dieses Thema in einem offenen Forum aufzugreifen und zu antworten!

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