Liebe PSP und Community Mitglieder,

unser Forum ist nun seit langem ein Teil unserer Aktiv mit MS Seite. Durch eure zahlreichen Beiträge und Kommentare blicken wir auf eine spannende und austauschreiche Zeit zurück. Da die Beiträge im Laufe der letzten Jahre immer weiter abgenommen haben, mussten wir nun eine schwere Entscheidung treffen und werden das Forum zum 15.12.22 schließen.

Die Beiträge werden bis auf Weiteres sichtbar sein, können ab dem genannten Datum jedoch nicht mehr kommentiert werden. Auch die Funktion neue Beiträge zu posten werden wir zu diesem Termin abschalten.

Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern ganz herzlich für den langjährigen Forumsaustausch und hoffen euch zukünftig mit neuen Ideen bereichern zu können.

Euer Aktiv mit MS Team

Forumregeln
Doro77

Copaxone und Depression

6 posts in this topic

Hallo, 

Bin gerade extrem verzweifelt und weiß nicht mehr weiter.  

Ich habe die Diagnose MS vor etwas über 1 Jahr bekommen. Seit einem 3/4 Jahr spritze ich deswegen 3x pro Woche Copaxone 40 mg.

Ich hatte in meinem Leben mal mit Borderline und Depressionen zu kämpfen,  aber das war eigentlich überstanden und schon sehr, sehr lange her.  

Zwar hatte ich kurz vor der Diagnose und dem vorangegangenen Schub  eine private Krise, aber ich war nicht wirklich depressiv dadurch. Ich konnte arbeiten und unter Leute gehen. 

Aber seitdem ich mit Copaxone angefangen habe,  bin ich in ein Loch gefallen, das habe ich in meinen 45 Lebensjahren noch nicht erlebt.  Und es wird schlimmer und schlimmer! Ich habe Angst, daß ich das bald nicht mehr schaffe.

Außerdem sind noch einige andere NW aufgetreten  vom Copaxone,  so daß ich gerne absetzen wollte. 

Aber meine Neurologin meinte, sie hätte das noch nie vom Copaxone gehört.  Nur vom Interferon. 

Ich habe Interferon vor 25 Jahren schon mal bekommen,  fast 1 Jahr lang, wegen einer anderen Erkrankung. Da ging es mir psychisch sogar besser als vorher. 

Aber was ich gerade erlebe macht mir Angst. Das kenne ich so nicht. Ich bin auch nicht bereit jetzt einfach Antidepressiva zu nehmen.  Da bin ich absolut dagegen aus Erfahrung.

Jedenfalls meinte meine Ärztin,  alle NWs die ich erwähnte, kommen sicher nicht vom Copaxone und die Depressionen schonmal gar nicht.

Ich soll jetzt erstmal den Frühling abwarten. Wenn die Sonne rauskommt werde das schon besser. Und wenn nicht, soll ich halt Antidepressiva nehmen. Dass ich das nicht will, interessiert nicht.  

Nach dem Arzttermin war ich noch schlechter drauf. 

Was muss denn passieren, daß man mir glaubt?

Muss man nicht wenigstens in Erwägung ziehen, daß es vielleicht doch vom Copaxone kommt, bzw. dass es verstärkt? 

Ich bin kurz vorm Suizid. Ich habe Angst vor den einfachsten Dingen und bekomme wegen Kleinigkeiten einen Nervenzusammenbruch.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? 

Oder hat jemand einen Rat für mich?

Sorry für den langen Text.....

Liebe Grüße

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Liebe Doro77,

ich hoffe, dass dir das von der Seele schreiben schon mal gut getan hat. Das ist ein wichtiger und mutiger Schritt.
Aber wenn du dir gern, abgesehen von Gesprächen mit Freunden und deiner Neurologin, einen kompetenten Ansprechpartner wünschst, der dir einfach mal zuhört, Kraft spendet und vielleicht sogar gemeinsam mit dir einen Weg aus dem Tief findet, sind wir an deiner Seite.
Melde dich doch gleich morgen tagsüber telefonisch bei unserem Aktiv mit MS Serviceteam.
Dort erhältst du auch Auskunft bei Fragen zu Nebenwirkungen von Copaxone. Leider sind depressive Schübe bis hin zur Depression in Folge einer MS-Diagnose keine Seltenheit, du bist nicht allein mit diesen Gefühlen. Für viele Betroffene löst eine MS-Diagnose starke Ängste sowie Stress aus und belastet die Seele.

Gespräche können helfen, Unsicherheiten zu beseitigen und schwere Situationen wie diese besser zu begreifen, um ihnen mit stärkerer Festigkeit gegenübertreten zu können. In solchen Momenten ist unser Serviceteam für dich persönlich da. Du kannst dich gerne unter unserer gebührenfreien Nummer 0800/1 970 970 melden – immer von Montag bis Freitag zwischen 8.30 und 17.30 Uhr.

Eine bzw. einer der lieben Kolleg*innen vom Serviceteam nimmt sich Zeit für dich und deine Fragen!
Wir freuen uns über deinen Anruf.

Und wenn dir die Zuversicht fehlt, kann auch die telefonische Seelsorge dich unterstützen – diese ist unter diesen beiden Rufnummern kostenlos und rund um die Uhr für dich da: 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222

 
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!
Jasper

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Hallo Jasper, 

Vielen Dank für Ihre Antwort.  

Leider habe ich keine Freunde mit denen ich reden kann und meine Neurologin nimmt mich ja nicht für voll. 

Das Angebot bei der Hotline anzurufen würde ich zwar gerne in Anspruch nehmen.  Das Problem ist das ich seit dem letzten 3/4 Jahr Ängste entwickelt habe.  Eine davon ist die Angst vorm Telefonieren.  Ich schaffe es noch nicht einmal bei meiner Krankenkasse anzurufen wegen einer ganz simplen Sache. 

Ich schaffe es einfach nicht mehr zu sprechen....

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Hi,

so toll hört sich das nicht an. Da würde ich dann schon mal Dampf machen bei der Neurologin oder mich woanders umsehen. Psychotherapie würde m. E. auch helfen. Abgesehen davon kann eine Depri-Phase ja von allem möglichen kommen, auch unterbewusst wenn man eigentlich denkt, es passt doch alles und so. Als Betroffener merkt man das oft erst, wenn es so weit ist bzw. manchmal nicht mal dann - das ist das hinterhältige. Ob Copaxone da was dran verstärken kann, weiß ich nicht. Glaube es auch eher weniger, aber darüber reden solltest du trotzdem mit jemandem.

Telefonieren ist so eine Sache. So eine Telefonseelsorge ist es aber gewohnt, dass da Leute mit Angst am Hörer sind und sich sehr schwer mit dem Sprechen tun. Ich glaube, da muss man gar nichts befürchten und braucht sich nicht schämen wenn es mal nicht so klappt, und ich finde den Tipp insofern auch echt gut. Es gibt auch Seelsorge per Chat. Telefon würde ich bevorzugen, aber wenn es wirklich beim besten Willen nicht geht, wäre das ja auch eine Option. Kenn mich aber da nicht aus.

LG ?

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Hallo Doro,

mir ging es wie Dir, habe die Diagnose MS mit 45 bekommen, das ist jetzt 20 Jahre her. Nach einigen Wochen merkte ich schon das etwas nicht stimmt, konnte es aber nicht einordnen. Depression steht auch als Nebenwirkung im Beipackzettel.  Meine Neurologin hat es aber schnell erkannt und auch dem Hersteller mitgeteilt. Ich habe mich damals für Antidepressiva entschieden, weil ich anders nicht mehr klar kam und als Alleinerziehende funktionieren musste. Nur wenige Menschen sprechen offen über ihre Depressionen, aber es gibt Wege um da raus zu kommen.

Du hast ja auch schon Erfahrungen mit Krisen gemacht und hast sie überwunden. Versuch auch diesmal diese Stärke zu nutzen. Zusätzlich würde ich auch eine Psychotherapie machen, 5 Std. stehen Dir kostenlos zu, da musst Du auch nicht vorher zur Krankenkasse, das rechnen die Therapeuten direkt ab.

Ich wünsch Dir viel Kraft.

LG ulrikej

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Hallo Doro,

 

ich habe zwar keine Depressionen, nehme aber auch Copaxone und habe immer ein offenes Ohr wenn du mit jemandem schreiben möchtest.

 

LG Sascha

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