Liebe PSP und Community Mitglieder,

unser Forum ist nun seit langem ein Teil unserer Aktiv mit MS Seite. Durch eure zahlreichen Beiträge und Kommentare blicken wir auf eine spannende und austauschreiche Zeit zurück. Da die Beiträge im Laufe der letzten Jahre immer weiter abgenommen haben, mussten wir nun eine schwere Entscheidung treffen und werden das Forum zum 15.12.22 schließen.

Die Beiträge werden bis auf Weiteres sichtbar sein, können ab dem genannten Datum jedoch nicht mehr kommentiert werden. Auch die Funktion neue Beiträge zu posten werden wir zu diesem Termin abschalten.

Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern ganz herzlich für den langjährigen Forumsaustausch und hoffen euch zukünftig mit neuen Ideen bereichern zu können.

Euer Aktiv mit MS Team

Forumregeln
MMchen

"Sinniges"

2487 posts in this topic

Oktoberlied

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;

Schenk ein den Wein, den holden!

Wir wollen uns den grauen Tag

Vergolden, ja vergolden!

Und geht es draußen noch so toll,

Unchristlich oder christlich,

Ist doch die Welt, die schöne Welt,

So gänzlich unverwüstlich!

Und wimmert auch einmal das Herz -

Stoß an und lass es klingen!

Wir wissen's doch, ein rechtes Herz

Ist gar nicht umzubringen.

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;

Schenk ein den Wein, den holden!

Wir wollen uns den grauen Tag

Vergolden, ja vergolden!

Wohl ist es Herbst; doch warte nur,

Doch warte nur ein Weilchen!

Der Frühling kommt, der Himmel lacht,

Es steht die Welt in Veilchen.

Die blauen Tage brechen an,

Und ehe sie verfließen,

Wir wollen sie, mein wackrer Freund,

Genießen, ja genießen!

(Theodor Storm *1817-1888*)

Gruß Monika

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Willst du dein Herz mir schenken ?

Willst du dein Herz mir schenken,

So fang es heimlich an,

Dass unser beider Denken

Niemand erraten kann.

Die Liebe muss uns beiden

Allzeit verschwiegen sein,

Drum schließ die größten Freuden

Im innern Herzen ein.

Behutsam sei und schweige

Und traue keiner Wand,

Lieb innerlich und zeige

Dich außen unbekannt.

Kein Argwohn musst du geben,

Verstellung nötig ist,

Genug, dass du, mein Leben,

Der Treu versichert bist.

Begehre keine Blicke

Von meiner Liebe nicht.

Der Neid hat viele Tücke

Auf unsern Bund gericht!

Du musst die Brust verschließen,

Halt deine Neigung ein,

Die Lust, die wir genießen,

Muss ein Geheimnis sein.

Zu frei sein, sich ergehen,

Hat oft Gefahr gebracht.

Man muss sich wohl verstehen,

weil ein falsch Auge wacht.

Du musst den Spruch bedenken,

Den ich vorher getan:

Willst du dein Herz mir schenken,

So fang es heimlich an.

Simon Dach (1605-1659)

Pete

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Was zum Nachdenken...

Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht - er könnte Anlauf nehmen!

(Karol Bok)

Ein Freund, der an dich glaubt, sei stets bei dir, wenn du deine Kraft nicht spürst.

(Irischer Segenswunsch)

Wohin wir immer gehen, uns selbst haben wir immer dabei. Glücklich deshalb, wer sich wohl fühlt bei sich selbst.

(Walter Gaemperle)

Das ist das Herrliche an jeder Freude, dass sie unverhofft kommt und niemals käuflich ist.

(Hermann Hesse)

Alle Weisheit der Welt lässt sich in zwei Zeilen zusammenfassen:

Was für Dich getan wird – lass zu, dass es getan wird.

Was Du selbst tun musst – tue es.

(Aus Arabien)

Der Geist wird reich durch das, was er empfängt, das Herz durch das, was es gibt.

(Victor Hugo)

Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Wirklichkeit zerstören kann.

(Reinhard Becker)

Mit lieben Grüßen

Monika

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Im Herbst

Der schöne Sommer ging von hinnen,

Der Herbst, der reiche, zog ins Land.

Nun weben all die guten Spinnen

So manches feine Festgewand.

Sie weben zu des Tages Feier

Mit kunstgeübtem Hinterbein

Ganz allerliebste Elfenschleier

Als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.

Ja, tausend Silberfäden geben

Dem Winde sie zum leichten Spiel,

Die ziehen sanft dahin und schweben

Ans unbewußt bestimmte Ziel.

Sie ziehen in das Wunderländchen,

Wo Liebe scheu im Anbeginn,

Und leis verknüpft ein zartes Bändchen

Den Schäfer mit der Schäferin.

(Wilhelm Busch)

Viele Grüße

Monika

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Erfolg ist manchmal die Summe

vieler missglückter Versuche.

(Vincent van Goch)

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Ein Lied hinterm Ofen zu singen

Der Winter ist ein rechter Mann,

Kernfest und auf die Dauer;

Sein Fleisch fühlt sich wie Eisen an,

Und scheut nicht süß noch sauer.

War je ein Mann gesund wie er?

Er krankt und kränkelt nimmer,

Er trotzt der Kälte wie ein Bär

und schläft im kalten Zimmer.

Er zieht sein Hemd im freien an

und lässt´s vorher nicht wärmen

und spottet über Fluss im Zahn

und Grimmen in Gedärmen.

Aus Blumen und aus Vogelsang

weiß er sich nichts zu machen,

Hasst warmen Drang und warmen Klang

und alle warmen Sachen.

Doch wenn die Füchse bellen sehr,

wenn´s Holz im Ofen knittert,

und um den Ofen Knecht und Herr

die Hände reibt und zittert;

Wenn Stein und Bein vor Frost zerbricht

und Teich und Zehen krachen:

Das klingt ihm gut, das hasst er nicht,

dann will er tot sich lachen.-

Sein Schloss von Eis liegt ganz hinaus

Beim Nordpol an dem Strande;

Doch hat er auch ein Sommerhaus

im lieben Schweizerlande.

Da ist er denn bald dort, bald hier;

gut Regiment zu führen;

und wenn er durchzieht, stehen wir

und sehn ihn an und frieren.

Matthias Claudius (1740-1815)

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Kalenderspruch von gestern:

"Je mehr man über seinen Bedarf besitzt, desto mehr Sorgen hat man."

(G.B. Shaw)

Gruß Monika

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Vier gute Dinge sind in der Welt.

Altes Holz, um Feuer zu machen,

alter Wein, um ihn am Feuer zu trinken,

alte Bücher, um darin zu lesen

und alte Freunde, um ihnen zu vertrauen.

(Victor Auburtin)

Schönen Sonntag!

Monika

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Ein Vergnügen erwarten,

ist auch ein Vergnügen

ebenfalls schönen Sonntag

Moni

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- Kalendersprüche -

Die Natur ist das einzige Buch, das auf allen Blättern großen Gehalt hat.

(Goethe)

Lesen befähigt uns, von anderen auf deren Kosten zu lernen.

(C. Coolidge)

Die Oberflächlichen glauben an Glück und Zufall,

die Tatkräftigen an Ursache und Wirkung.

(Ralph W. Emerson)

Nur wer mit fröhlichem Herzen schenkt, bereitet Freude.

(Sprichwort)

Ein schöner Tag wiegt einen schlechten Monat auf.

(aus der Toskana)

Die Nähe eines geliebten Menschen ist die beste Medizin.

(E. R. Hauschka)

Liebe Grüße

Monika

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Dich wundert nicht des Sturmes Wucht...

Dich wundert nicht des Sturmes Wucht, –

du hast ihn wachsen sehn; –

die Bäume flüchten. Ihre Flucht

schafft schreitende Alleen.

Da weißt du, der vor dem sie fliehn

ist der, zu dem du gehst,

und deine Sinne singen ihn,

wenn du am Fenster stehst.

Des Sommers Wochen standen still,

es stieg der Bäume Blut;

jetzt fühlst du, dass es fallen will

in den der Alles tut.

Du glaubtest schon erkannt die Kraft,

als du die Frucht erfasst,

jetzt wird sie wieder rätselhaft,

und du bist wieder Gast.

Der Sommer war so wie dein Haus,

drin weißt du alles stehn –

jetzt musst du in dein Herz hinaus

wie in die Ebene gehn.

Die große Einsamkeit beginnt,

die Tage werden taub,

aus deinen Sinnen nimmt der Wind

die Welt wie welkes Laub.

Durch ihre leeren Zweige sieht

der Himmel, den du hast;

sei Erde jetzt und Abendlied

und Land, darauf er passt.

Demütig sei jetzt wie ein Ding,

zu Wirklichkeit gereift, –

dass Der, von dem die Kunde ging,

dich fühlt, wenn er dich greift.

Rainer Maria Rilke (1875-1926)

Pete

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Statt einer Paartherapie

Ein Eh'stand ist alsdann beglückt...

Ein Eh'stand ist alsdann beglückt,

wenn eins sich in das andre schickt,

wenn eins das andre liebt und scheut,

er nicht befiehlt, sie nicht gebeut,

und beide so behutsam sind,

als wollten's erst einander frein.

Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769)

Pete

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Freitag, der 13.

Es rappelt am Briefschlitz, es ist viertel nach sieben

Wo um alles in der Welt sind meine Latschen geblieben?

Unter dem Kopfkissen nicht und auch nicht im Papierkorb

Dabei könnte ich schwören, sie war`n gestern noch dort

Also eben nicht, dann geh` ich halt barfuß.

Meine Brille ist auch weg, liegt sicher im Abfluss

Der Badewanne, wie immer, na, ich seh` ganz gut ohne

Und die Brille hält lnger, wenn ich sie etwas schone

So tapp` ich zum Briefschlitz durch den Flur unwegsam

Fall über meinen Dackel Justus auf ein Telegramm

Ich les` es im Aufsteh`n mit verklärter Miene

"Ankomme, Freitag, den 13. um 14 Uhr, Christine

Ankomme, Freitag, den 13. um 14 Uhr, Christine!"

Noch sechseinhalb Stunden, jetzt ist es halb acht

Vor allen Dingen: ruhig Blut, mit System und Bedacht

Zunächst einmal anziehn - halt, vorher noch waschen!

Da find` ich die Pantoffeln in den Schlafanzugtaschen

Das Telefon klingelt: Nein, ich schwöre, falsch verbunden

Ich bin ganz bestimmt nicht Alfons Jondrascheck

- noch viereinhalb Stunden

Den Mülleimer raustragen, zum Kaufmann gehn

Kopfkissen neu beziehen und Knopf an Hose nähen

Tischdecke wechseln - ist ja total zerrissen

Hat wahrscheinlich der kriminelle Dackel auf dem Gewissen

Und wahrscheinlich war der das auch an der Gardine!

"Ankomme, Freitag, den 13. um 14 Uhr, Christine!"

Zum Aufräumen ist keine Zeit, ich steck alles in die Truhe

Abwasch, Aschenbecher, Hemden, so, jetzt habe ich Ruhe

Halt, da fällt mir ein, ich hatte ihr ja fest versprochen

An dem Tag, an dem sie wiederkommt, wollte ich ihr

etwas kochen!

Obwohl ich gar nicht kochen kann! Ich will es doch für sie versuchen!

Ich hab` auch keine Ahnung vom Backen und back` ihr

trotzdem einen Kuchen

Ein Blick in den Kühlschrank, drin steht nur mein Wecker

Noch mal runter zum Lebensmittelladen und zum Bäcker

Rein in den Fahrstuhl und Erdgeschoss gedrückt

Der Fahrstuhl bleibt stecken, der Dackel wird verrückt

Nach dreiviertel Stunden befreit man mich aus der Kabine

"Ankomme, Freitag, den 13. um 14 Uhr, Christine!"

Den Dackel anbinden vor`m Laden, aber mich lassen sie rein

Ich kaufe irgendwas zum Essen und drei Flaschen Wein

Eine Ente dazu, - ich koche Ente mit Apfelsinen, -

Für den Kuchen eine Backform, eine Handvoll Rosinen

"Darf`s für 20 Pfennig mehr sein? Im Stück oder in Scheiben?"

"Ist mir gleich, ich hab` das Geld vergessen, würden Sie`s

bitte anschreiben?"

Ich pack alles in die Tüte, Vorsicht, nicht am Henkel anfassen

Sonst reißen die aus! Na, ich werd` schon aufpassen!

Rabatz vor der Tür, der Dackel hat sich losgerissen

Und aus purem Übermut einen Polizisten gebissen.

Da platzt meine Tüte, es rollt die Lawine

"Ankomme, Freitag, den 13. um 14 Uhr, Christine!"

"Sind Sie der Halter dieses Dackels? Bitte mal Ihre Papiere!"

Das ist mir besonders peinlich, weil ich Papiere immer verliere.

Ich schimpfe, ich weine, ich verhandle und lache

"Das kennen wir schon, komm` Se mit auf die Wache!"

Um die Zeit müsste die Ente schon zeit zehn Minuten braten

Und vielleicht wär mir der Kuchen ausnahmsweise geraten

Und ich sitz auf der Wache, und das ausgerechnet heut`

Dabei hab` ich mich so unverschämt auf das Wiedersehen gefreut!

Vielleicht ist sie schon da, und es öffnet ihr keiner?

Jetzt ist`s 20 nach vier, jetzt ist alles im Eimer!

Da fällt mein Blick auf der Kalender, und da trifft mich der Schlag:

Heute ist erst der 12. ...und Donnerstag!

(Reinhard Mey)

Lang, lang ist's her, immer noch gut!

Liebe Grüße

Monika

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- Postkartensprüche -

Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann,

so ist es der Glaube an die eigene Kraft.

(Marie von Ebner-Eschenbach)

Nimm Dir Zeit zum Nachdenken,

aber wenn die Zeit zum Handeln kommt,

hör auf mit Denken und geh los.

(Andrew Jackson)

Man muss oft erst den falschen Weg gehen,

um den richtigen zu finden.

(Friedrich Löchner)

Liebe Grüße

Monika

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dies und das...

Reichtum, Ansehen und Macht, alles ist unbedeutend und nichtig gegen die Grösse des Herzens.

Das Herz allein ist das einzige Kleinod auf der Welt,

in dem wohnt das Glück.

Adalbert Stifter (1805-1868)

Wenn zwei Knaben jeder einen Apfel haben und sie diese Äpfel tauschen, hat am Ende auch nur jeder einen. Wenn aber zwei Menschen je einen Gedanken haben und diese tauschen, hat am Ende jeder zwei neue Gedanken.

(Platon)

Wenn uns etwas aus dem gewohnten Gleis wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren.

Dabei fängt nur etwas Neues, Gutes an.

Solange Leben da ist, gibt es auch Glück.

(Leo Tolstoi)

Es ist wahr, dass wir nicht schätzen was wir haben, bis wir es verlieren,

aber es ist auch wahr, dass wir nicht wissen, was wir vermissen, bis es uns begegnet.

(unbekannt)

Liebe Grüße

Monika

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... ein paar Weisheiten

Jeder Mensch hat die Chance mindestens einen Teil der Welt zu verbessern,

nämlich sich selbst.

(Paul Anton de Lagarde)

Wenn du eine weise Antwort verlangst,

musst du vernünftig fragen.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Zu unserer Besserung bedürfen wir eines Spiegels.

(Arthur Schopenhauer)

Wie sinnlos die Welt dir erscheinen mag, vegiss nie, dass du durch dein Handeln,

wie durch dein Unterlassen, dein redlich Teil zu dieser Sinnlosigkeit beiträgst.

(Arthur Schnitzler)

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will,

sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

Liebe Grüße

Monika

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...und noch ein paar dazu...

Versuche jeden Tag mit einem Lächeln zu beginnen. Nicht immer wird es Dir gelingen,

aber du kannst es täglich neu probieren.

Nichtstun macht nur dann Spaß,

wenn man eigentlich viel zu tun hätte.

(Noel Coward)

Lasst uns dankbar sein das es Narren gibt.

Ohne sie könnten wir anderen

keinen Erfolg haben.

(Mark Twain)

Verständnis haben die Menschen nur so lange,

wie sie selbst nicht betroffen sind.

Man muss das beste hoffen,

das Schlimmste kommt von selbst.

Keiner versteht den anderen ganz,

weil keiner bei demselben Wort

genau dasselbe denkt wie der andere.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Nicht Sprüche sind es woran es fehlt;

die Bücher sind voll davon.

Woran es fehlt sind Menschen, die sie anwenden.

Seid lieb gegruselt von

Angie.

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Du siehst Dinge und sagst: "Warum?"

Aber ich träume von nie da gewesenen Dingen und sage: "Warum nicht?"

George Bernhard Shaw

Grüße von Momoken

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An die Bäume im Winter

Johann Gottfried von Herder (1744-1803)

Gute Bäume, die ihr die starr entblätterten Arme

Reckt zum Himmel und fleht wieder den Frühling herab!

Ach, ihr müßt noch harren, ihr armen Söhne der Erde,

Manche stürmische Nacht, manchen erstarrenden Tag!

Aber dann kommt wieder die Sonne mit dem grünenden Frühling

Euch; nur kehret auch mir Frühling und Sonne zurück?

Harr geduldig, Herz, und bringt in die Wurzel den Saft dir!

Unvermutet vielleicht treibt ihn das Schicksal empor.

Liebe Grüße

Monika

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Zum 1. Advent

Immer ein Lichtlein mehr

Immer ein Lichtlein mehr

im Kranz, den wir gewunden,

dass er leuchte uns so sehr

durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier!

Rund um den Kranz welch ein Schimmer,

und so leuchten auch wir,

und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt

langsam der Weihnacht entgegen.

Und der in Händen sie hält,

weiß um den Segen!

(Matthias Claudius 1740-1815)

Eine schöne Adventszeit!

Monika

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KINDERZEICHNUNG

Du hattest ein viereck gemalt,

darüber ein dreieck,

darauf (an der Seite) zwei striche mit rauch -

fertig war

DAS HAUS

Man glaubt gar nicht,

was man alles

nicht braucht.

(Reiner Kunze)

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Tannengeflüster

Wenn die ersten Fröste knistern

in dem Wald bei Bayrisch-Moos

geht ein Wispern und ein Flüstern

in den Tannenbäumen los,

ein Gekicher und Gesumm

ringsherum.

Eine Tanne lernt Gedichte,

eine Lärche hört ihr zu.

Eine dicke, alte Fichte

sagt verdrießlich: "Gebt doch Ruh!

Kerzenlicht und Weihnachtszeit

sind noch weit!

Vierundzwanzig lange Tage

wird gekräuselt und gestutzt

und das Wäldchen ohne Frage

wunderhübsch herausgeputzt.

Wer noch fragt; Wieso? Warum?

der ist dumm.

Was das Flüstern hier bedeutet,

weiß man selbst im Spatzennest:

Jeder Tannenbaum bereitet

sich nun vor auf Weihnachtsfest.

Denn ein Weihnachtsbaum zu sein:

das ist fein!

(James Krüss 1926-1997)

Adventsgrüße von

Monika

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Wann fängt Weihnachten an?

Wenn der Schwache

dem Starken die Schwäche vergibt,

wenn der Starke

die Kräfte des Schwachen liebt,

wenn der Habewas

mit dem Habenichts teilt,

wenn der Laute

bei dem Stummen verweilt

und begreift,

was der Stumme ihm sagen will,

wenn das Leise

laut wird

und das Laute

still,

wenn das Bedeutungsvolle

bedeutungslos,

das scheinbar Unwichtige

wichtig und groß,

wenn mitten im Dunkel

ein winziges Licht

Geborgenheit,

helles Leben verspricht,

und du zögerst nicht,

sondern du

gehst

so wie du bist

darauf zu,

dann

ja, dann

fängt Weihnachten an.

(Rolf Krenzer)

Stürmische Adventsgrüße!

Monika

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WER HAT ANGST VORM NIKOLAUS?

Fast jeder schien in diesen Tagen

"sei lieb, sei brav" zu mir zu sagen.

Man sprach davon im Kindergarten:

"Du kannst schon langsam darauf warten!"

Auch warnte Onkel Willibald:

"Der Nikolaus, der kommt jetzt bald."

"Warum denn bloß das ganze Getue,

der steckt doch nur Süßes in die Schuhe",

dachte ich und grübelte lange:

"Warum ist allen vorm Nikolaus bange?

Der geht doch keinem an den Kragen...?!",

beschloss ich dann, ihn selbst zu fragen.

Dann stand er vor mir, rot und groß,

ich schluckte kurz und legte los:

"Nikolaus", sprach ich fest und klar,

"mein langer Vortrag reimt sich zwar,

doch ein Lied ist's eher nicht,

und es ist auch kein Gedicht:

Wie kommst du denn mit Kindern aus,

holst du schon mal die Rute raus?

Warum fürchten sich alle so vor dir,

trinkst du auch ab und zu ein Bier?

Hast du 'ne Katze oder 'nen Hund,

geht's da im Himmel auch mal rund?

Hast du mal 'nen Big Mac gegessen

und irgendwo die Mütze vergessen?

Wohnst du in einem Wolkenhaus

und siehst die Sendung mit der Maus?

Magst du Gummibärchen, Marzipan,

wird's dir schwindlig in der Achterbahn?"

Auf einmal war mein Kopf ganz leer,

ich wusste keine Frage mehr.

Der Nikolaus begann zu lachen:

"Was fragst du bloß für tolle Sachen?

Nur eine Antwort geb ich dir:

Angst haben musst du nicht vor mir!"

(Herbert Paul)

Ich wünsche Euch allen einen schönen Nikolaustag und hoffe, Ihr hattet heute morgen alle was im Stiefel!

Monika

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ADVENT

Der Frost haucht zarte Häkelspitzen

perlmuttergrau ans Scheibenglas.

Da blühn bis an die Fensterritzen

Eisblumen, Sterne, Farn und Gras.

Kristalle schaukeln von den Bäumen,

die letzen Vögel sind entflohn.

Leis fällt der Schnee ... In unsern Träumen

weihnachtet es seit gestern schon.

(Mascha Kaléko 1907-1975)

Liebe Adventsgrüße

Monika

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