Liebe PSP und Community Mitglieder,

unser Forum ist nun seit langem ein Teil unserer Aktiv mit MS Seite. Durch eure zahlreichen Beiträge und Kommentare blicken wir auf eine spannende und austauschreiche Zeit zurück. Da die Beiträge im Laufe der letzten Jahre immer weiter abgenommen haben, mussten wir nun eine schwere Entscheidung treffen und werden das Forum zum 15.12.22 schließen.

Die Beiträge werden bis auf Weiteres sichtbar sein, können ab dem genannten Datum jedoch nicht mehr kommentiert werden. Auch die Funktion neue Beiträge zu posten werden wir zu diesem Termin abschalten.

Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern ganz herzlich für den langjährigen Forumsaustausch und hoffen euch zukünftig mit neuen Ideen bereichern zu können.

Euer Aktiv mit MS Team

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My_Melody72

Rollstuhlfahrer

11 posts in this topic

Rollstuhlfahrer

Hallo,

bin seit kurzen im Club der Rollis angekommen, kann zwar noch 500 m laufen aber alles was weiter ist muss ich meinen Rollstuhl nehmen z.B. zum Einkaufen oder Spazieren gehen.

Bin seit August voll Erwerbsminderungsrentner erst mal für 3 Jahre. Meine Diagnose habe ich erst letztes Jahr bekommen und es ging dann rasch berg ab bei mir, konnte immer weniger laufen und Fatigue habe ich auch sehr oft und jede Hausarbeit strengt mich sehr an, ohne große Pausen geht gar nix.

Meine Frage ist jetzt gibt es noch mehr Leute hier die teils im Rolli sitzen? Wie geht ihr damit um wenn euch bekannte sehen die nichts von eurer Erkrankung wissen, will es ja nun auch nicht jedem erzählen.

Bis jetzt habe ich es immer versucht mit Humor zu nehmen und gesagt ich mach halt mal Pause;)

Aber das fällt mir in letzter Zeit nicht immer so einfach und verstecken möchte ich mich nicht nur weil ich im Rolli sitze.

Bin mal auf eure Antworten gespannt.

LG My_Melody

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Hallo My_Melody,

ich sitze zwar nicht im Rolli, aber auf einem E-Scooter, denn mit meinem Laufen ist es auch nicht weit her und lange habe ich alle weiteren Wege nur mit dem Auto erledigt.

Als ich dann vor ein paar Jahren in Reha war, wollte man mir dort unbedingt einen Rollstuhl schmackhaft machen. Ich weigerte mich aber konsequent, mich mit einem solchem anzufreunden und meinte, wo ich hin möchte komme ich mit meinem Auto hin, und wo ich nicht hinkomme muss ich nicht hin.

Nach einem längeren Gespräch schlug man mir einen E-Scooter (City-Roller) vor. Damit konnte man mich locken, da ich auch schon selbst seit längerem mit dem Gedanken an einen Scooter gespielt hatte.

Ich bekam dort leihweise einen für eine Woche zur Probe. Danach war es für mich keine Frage mehr, den wollte ich behalten, sichert er mir doch eine andere Unabhängigkeit als das Auto.

Da im Entlassbrief an den HA dieser E-Scooter für mich empfohlen wurde, verschrieb ihn der HA ohne weiters und die Krankenkasse genehmigte ihn.

Edited by W E R ?

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Hallo,

in der Klinik hatte einer ein T-Shirt, dass ich cool fand: darauf stand: ich bin nur zu faul zum Laufen. Er sagte, wenn er das trage, frage ihn kaum einer, warum er im Rollstuhl sitze.

Vielleicht wäre etwas in die Richtung ja was für dich?

Ich persönlich habe nur teilweise sichtbare Probleme und brauche nur ab und zu einen Stock, aber bei mir wissen alle, was ich habe; das habe ich schon bei meiner anderen Behinderung, die ich seit meiner Kindheit habe, und die man auch nicht zwingend sieht, so gehandhabt und damit immer gute Erfahrungen gemacht. Ich wollte auch nicht, dass mein wankender Gang und meine monatelange Abwesenheit anderen Krankheiten zugeschrieben werden - Gerüchte verbreiten sich ja immer schnell.

LG

Stockrose

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Hi melody!

Ich sitze so wie du bei längeren Strecken im Rollstuhl und verstehe dich gut. Manchmal ist es schwer immer präsent sein zu müssen, fragende Blicke zu erleben wenn du irgendwo auch mal aus dem Rollstuhl aufstehst etc. Bei mir war es schwierig weil ich einsehen musste, dass ich das Ding besser auch auf der Arbeit nutze, weil meine Kondition nicht reicht für dauernd hin und her..leider hatten mich alle auch ohne gesehn und waren schockiert als plötzlich der Rolli auftauchte...die schiere Panik in deren Augen -und man hat das Gefühl die auch noch tragen zu müssen. Lange rede kurzer Sinn ich hab irgendwann gesagt Augen zu und durch - hab dann angefangen offen mit der Krankheit umzugehen. Die meisten sind eh zu beklommen weiter nach zu fragen und wer es tut hat aufrichtiges Interesse an dir und verdient denke ich, dass man ein wenig drauf eingeht. Ich persönlich habe mir sogar rote Felgen auf meinen Rolli gemacht. Unsere Erkrankung ist finde ich nichts dessen man sich schämen muss ... Im Gegenteil ich merke das man auch oft ermutigend auf andere wirkt. Schlimm genug das grossteil der Bevölkerung vollkommen beklommen mit Behinderung umgeht ...einfach und unverkrampft ist das beste. Solltest du mal wirklich nicht wollen ist ein Witz doch Super. Oder ohne Angst einfach sagen: tut mir leid aber darüber möchte ich grad nicht sprechen. Das hat mir meine Therapeutin empfohlen als es mich so sehr störte dass mich jeder fragte wie es mir geht :)

Hoffe das hilft bisl

Gruß zorachen

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hallo und vielen Dank, für eure antworten.

WER Das mit dem Scouter ist eine tolle idee ich hoffe man darf so was auch im Einkaufsmarkt fahren.

stockrose So ein T-Schirt werde ich mir besorgen ist was gutes für den Sommer.

rotezora Ich finde es auch schlimm das viele nichts besseres tun können als einen anzustarren wenn man im Rollstuhlsitzt. Ich komme mir dann so vor als ob ich etwas tuhe was verboten ist. Aber ich habe keine lust mich zu verstecken und ich habe nun mal eine Familie für die ich sorgen möchte und dazu gehört nun mal auch einkaufen.

Vielleicht sollte ich noch offener mit meiner Erkrankung umgehen. Freunde und Familie wissen es ja schon. Da ich auf dem Lande wohne kennen mich sehr viele aus dem Dorf und die Gerüchte gehen eh um

Nochmal vielen Dank

LG My_Melody

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Hallo My_Melody,

mit dem Elektro-Scooter kannst Du dich bewegen wie mit einem E-Rollstuhl. Du fährst mit ihm auch nicht auf der Straße sondern auf dem Gehweg, in Fußgängerzonen und überall dort, wo du auch zu Fuß hingehst.

Ich hab ihn in Berlin mitgehabt und bin dort in Kaufhäusern (KADEWE) rumgekurvt. Das einzige Problem ist das Gewicht, wie beim E-Rolli.

Wir haben uns vor Jahren deshalb extra einen Kombi zugelegt.

Kleinere Kinder freuen sich immer, wenn sie mich mit dem "kleinen roten Auto" sehen.

Edited by W E R ?

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Hallo alle zusammen.

Mir geht es genauso wie Melody. Meine Laufstrecke wird auch immer kürzer. Seit April habe auch ich einen Rollstuhl aber auch einen Rollator. Die Diagnose habe ich seit April03.

Wie rotezora schon schreibt, die Leute schauen einen immer ganz verdutzt oder entsetzt an wenn man aufsteht. Bin es auch leid immer sagen zu müssen das isch die Langen Strecken nicht mehr schaffe. Man ist doch noch " so Jung "

(47). Aber immer wieder sagen das man MS hat ist auch nervig.

Werde mich irgendwann daran gewöhnen.

Euch allen einen schönen Tag.

LG riana1965

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Hallo alle zusammen,

ich sitze zwar nicht im Rolli, meine Neuro meinte aber vor zwei Wochen das ich bei meinem durch die Krücken bedingten Haltungsschaden doch lieber mal über nen Rollator nachdenken sollte...

Gut, ich also gegoogelt und gesurft und bin da auf ein echt geniales Teil von Rollator gestoßen...

Schweineteuer...

die Krankenkassen übernehmen leider nichts...

aber genial ist das Ding schon....

Das kommt aus Schweden heißt Veloped und ist unter www.trionic.biz zu finden...

Ich bin mit mir noch nicht im Reinen ob ich mir überhaupt nen Rollator zulegen will,

wollte Euch aber unbedingt mal den Link zukommen lassen...

Auch um vieleicht mal die eine oder andere Meinung zu lesen...

Demnächst renn ich mal in so`n Sanihaus und laß mich da beraten, Rezept hat Frau Doc mir mitgegeben.

Apropos ich lese hier öfter mal über Rolli, E-Scooter und Gehstock...

Aber wie ist es überhaupt mit Rollatoren... Läuft damit einer der noch nicht die 70 aufwärts überschritten hat?

Irgendwie hat Rollator immer so`nen Touch von olle Omma oder Oppa mit Gehhilfe...

Jüngere sieht man jedenfalls hier in Berlin eher selten...

Wie steht ihr zu dem Thema im allgemeinen.

So und nun seid leib gegruselt von,

Angie!

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Hallo Angie,

schaut ja cool aus, werde ich mir auf jeden Fall merken - wenn mal der Stock nicht mehr reicht.

Was andere denken, sollte einem egal sein. Ich weiß, das ich nicht immer einfach. Als Jugendliche hatte ich an den Beinen immer Ausschläge und Wunden, da wurde ich ganz schön angestarrt und das hat mich genervt. Später sagte ich dann zu Gaffern im Vorbeigehen immer "Glotz glotz".

Heute gehe ich anders damit um - auch beim Stock schauen manche ja schon mal ungläubig auf den Stock und dann auf das Gesicht - passt nicht zusammen. Nachdem die meisten Leute aber sehr griesgrämig schauen, freue ich mich dann innerlich, dass ich lächeln kann, lächele sie fröhlich an und denke mir dabei: "Siehst du, du hast keine sichtbare Behinderung aber du kannst dich - aus welchen Gründen auch immer - nicht am Leben freuen; ich habe eine Behinderung (sogar zwei) und kann fröhlich sein, du tust mir leid." Da das fröhliche Gesicht erst recht nicht zum Stock passt, freut mich das um so mehr. Ich bin mir sicher, dass es mir mit einem Rollator auch so gehen würde - und hoffe, dass das auch noch so bleibt, wenn ich tatsächlich mal einen brauche ;-)

LG

Stockrose

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HI Angie!

Das angestarrt werden hat man mit Hilfsmitteln doch immer leider. Bei mir in der Gegend gibt es tatsächlich auch auffallend wenige Junge mit Rollator, wie auch bei Dir. Ich hab mir dann oft vorgenommen mich extra hübsch zu machen und Selbstvertrauen zu zeigen, um das allgemeine Bild zu verändern. Finde nur weil man krank ist und auf Hilfsmittel angewiesen, muss man sich ja nicht hängenlassen, und dann ist es DAS was auffällt und teilweise schon Botschaften sendet. ( Sage ich mir zu mindest so ;-))

Hab leider auch mal feststellen müssen was es bedeutet aus Stolz den Rollator nicht mitznehmen. Dann haben meine Beine versagt ohne Sitzgelegenheit und ich hab voll die Krise gekriegt, worauf die Teeniemädchen mich voller Unverstand ausgelacht haben ( das war in den Anfängen, heute würde ich mich einfach auf den Boden setzen, und nicht so schnell in Panik verfallen). Daher bin ich da vorsichtig geworden lieber einmal mehr als einmal zu wenig!

Was allerdings total wichtig ist, wäre bei Anschaffung auf Handlichkeit & Leichtigkeit zu achten. Die haben mir damals bei der Reha nen Standard Krankenkassen Oma Rollator verpasst und der stellte sich für den Alltag als total unpraktisch raus. Am Anfang konnte ich den nicht mal auseinander kriegen und dann noch die Anstrengung den aus dem Auto zu hiefen!

Da empfehlt es sich echt etwas zu zubezahlen, denn dann kann es eine totale Entlastung und Hilfe im Alltag sein.

Lg Zora

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Hallo Angie,

also ich finde diesen Veloped echt cool. Wer noch gut zu fuß ist und gern Wandern geht einfach genial, denn mit nem normalen Rollator im Wald oder auf Waldwegen geht garnicht. Ansonsten halte ich es jetzt wie Stockrose, ich lächle viel und es macht mir spaß mit meinem Sohn einkaufen zu gehen, auch wenn ich im Rolli sitze. Er geht auch gern mit mir einkaufen es macht ihm Spaß Multitaskingfähig zu sein, weil ich immer so viel auf einmal von im will. Meistens bekomme ich ein lächeln zurück und manchmal sehr verwunderte blicke aber es starrt mich keiner mehr an.

LG My_Melody

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