Liebe PSP und Community Mitglieder,

unser Forum ist nun seit langem ein Teil unserer Aktiv mit MS Seite. Durch eure zahlreichen Beiträge und Kommentare blicken wir auf eine spannende und austauschreiche Zeit zurück. Da die Beiträge im Laufe der letzten Jahre immer weiter abgenommen haben, mussten wir nun eine schwere Entscheidung treffen und werden das Forum zum 15.12.22 schließen.

Die Beiträge werden bis auf Weiteres sichtbar sein, können ab dem genannten Datum jedoch nicht mehr kommentiert werden. Auch die Funktion neue Beiträge zu posten werden wir zu diesem Termin abschalten.

Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern ganz herzlich für den langjährigen Forumsaustausch und hoffen euch zukünftig mit neuen Ideen bereichern zu können.

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Seefee

Postpunktionelles Syndrom nach LP

31 posts in this topic

Liebe Miamar, 

ich habe gerade auf dieser Seite nach dem Thema gesucht, ich will es am liebsten in die Welt hinausschreien: Man muss diese Schmerzen nicht haben!!! 

Ich hatte sie über 2 Monate, bin sie vorgestern innerhalb von 2 Minuten losgeworden und fühle mich wie neu geboren. Auch ich hatte nach der LP diese unfassbaren Schmerzen und weder der Arzt, der die LP durchgeführt hatte, noch der Neurologe, bei dem ich in Behandlung war, haben mir eine Therapie angeboten, die über "Liegen und Schmerzmittel" hinausgehen.

Ich kann es nicht verstehen und bin fassungslos!

In den Ärzteleitlinien steht dieses Syndrom ganz klar als gut behandelbar und es stimmt. Ein Blutpatch in die Einstichstelle und weg ist das. Selbst in den Leitlinien wird das als Therapie empfohlen und mit einer Sicherheit von 90% als wirksam eingestuft. Die Ärzte im Krankenhaus haben das bestätigt. Ich frage mich nur: Warum werden alle Patienten so lange gequält? Wieso reagieren Ärzte nicht, wenn man ganz klar den Schmerz als saugend und lageabhängig beschreibt? Es kann dann nichts anderes sein. Schmerzmittel bringen einfach nichts. 

Ich war zwischendurch davon ausgegangen, dass es weg war, weil ich komplett mein Körpergefühl verloren hatte. Dann wieder bin ich abends kollabiert vor Schmerzen. Ich habe heulend vor dem Neurologen gestanden und um Hilfe gebeten. Er hat mir 6 x KRANKENGYMNASTIK!!!!! aufgeschrieben. 

So, liebe Miamar und alle, die diesen postpunktionalen Kopfschmerz haben: Geht ins Krankenhaus, lasst euch einen kleinen blauen Fleck mit eurem Blut spritzen und schon ist das Leck abgedichtet und ihr seid topfit. Ich bin nach 20 Minuten nach dem Patch 2x ums Krankenhaus gejoggt, um den Härtetest zu machen. Bis auf den ganz normalen Druckschmerz, der sich nach so langer Zeit des Unterdrucks einstellt, den ich aber nun als Wohltat empfinde, war ich geheilt und unfassbar erleichtert und glücklich! Joggen nach 2 Monaten noch nicht einmal sitzen können, ist doch wohl krassest!!!!

Sodenn, ich hoffe, ich konnte euch helfen und Mut machen!

:) 

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Hallo Pippilotti,

vielen Dank für deine Antwort! Und, wie du mir Mut machst!!!

Von diesem Blutpatch habe ich schon gehört, dachte aber immer, dass das eine größere Sache mit möglichen Komplikationen ist, dass das nur "Spezialisten" machen. Dass es so einfach geht... da sage ich nur Wow! Wer hat das durchgeführt, der Neurologe oder ein Anästhesist?? Auf Station oder unter Durchleuchtung (also unter Röntgenaufnahmen)??

Und ja, du hast soooo recht, wenn es doch so schnell und unkompliziert geht, warum in Gottes Namen lässt man den Betroffenen so lange leiden. Muss das denn sein? Bei mir hat es Spuren hinterlassen, weil ich während der diffusen Symptome beinahe psychotisch wurde (ich, die wirklich stabil ist).

Dass dem Arzt nix besseres eingefallen ist, als dir 6x Krankengymnastik aufzuschreiben, zeugt von Unwissenheit und Nicht-Ernstnehmen, schlicht weg, er hatte keine Ahnung. Und genau so ging es mir auch. In der Nacht nach der Entlassung wurde es so schlimm, dass ich nur noch apathisch in der Ecke saß, ich nahm meine ganze Kraft zusammen und rief morgens im Krankenhaus an, um mich mit dem Arzt verbinden zu lassen. Der behandelte Arzt war leider nicht im Haus, seiner Kollegin erklärte ich den Sachverhalt, u. a. dass ein Liquorleck diagnostiziert wurde. Und man glaubt es kaum, sas einzige was ihr dazu einfiel, war, "gegen die Kopfschmerzen solle ich weiterhin Coffein Tabletten nehmen und mit meiner Übelkeit zum Hausarzt, das sei nichts neurologisches". Was will man dazu noch sagen.

Ich bin froh, dass du geschrieben hast. Mir hast du jetzt definitiv die Angst vor einer weiteren LP genommen. Vorhin hatte ich noch gesagt, dass ich mir niiiiie mehr eine Nadel in den Rücken rammen lasse. Jetzt weiß ich, wenn es wirklich wieder notwendig sein sollte, dass es eine ganz simple Möglichkeit gibt die Beschwerden zu stoppen. Viiielen Dank!!!

Viele Grüße ;)

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Hier habe ich eine interessante Seite zum Blutpatch gefunden:

http://www.schou.de/anaesth/ebp_pat.html

Zwar gehts hier um Beschwerden nach einer Spinalanästhesie, aber der lageabhängige Punktionsschmerz ist der selbe.

Und einer der letzten Sätze gefällt mir am besten: .... möchte ich behaupten, daß man keine Spinalanästhesie wagen sollte, wenn man nicht bereit ist, dem Patienten bei einer PPH (lageabhängigen Postpunktionsschmerzen) eine vom Facharzt verabreichten EBP (Blutpatch) zu kommen zu lassen.....

Mit anderen Worten und auf die LP bezogen: Neurologen sollen gefälligst keine LP durchführen, wenn sie nicht wissen, wie man Patienten von postpunktionalen Beschwerden erlöst.

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Hallo ihr,

nach meiner LP hatte ich auch ziemliche Kopfschmerzen und Übelkeit, die im Liegen dann halt immer recht schnell weg waren...machte den klogang recht schwierig, bis ich herausgefunden habe, dass das nicht so stark schmerzt, wenn ich den oberkörper im rechten winkel zu den beinen habe und so zur toilette schleiche...^^"..klar, dann ist der oberkörper ja auch "liegend"...

Bei mir hat sich ein Arzt im Praktikum..oder wie sich das nennt..unter aufsicht einer assistenzärztin ausgetobt. meine zimmernachbarin, selbst mfa, wollte gerne zuschauen und meinte dann zu mir "das war seine erste lp! so wie der gezittert hat" naja...

das mit dem Blutpatch werd ich mir auch merken. Bei mir war das pps dann nach einer woche weg...aber warum so lange quälen...

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Miamar :) ich hoffe der Thread hier hilft dir, besser mit den Erlebnissen umgehen zu können! :) Liebe Grüße an dich! ;)

Ich selbst kann mit meinen Erlebnissen zur Lumbalpunktion wahrscheinlich weniger dir, aber den wenigen helfen, die noch keine LP erlebt haben (ja, die gibt es auch :P ..obwohl sie hier Mitglieder sind oder eben "nur" von außen mit lesen).

Ich kann sehr Positives berichten :).. das, was ich spürte, war ein leichter "Schwindel" WÄHREND der Entnahme, weil ich ganz genau spürte, wie meinem Körper etwas Wichtiges (im wahrsten Sinne des Wortes ;) ) entzogen wird. Das empfand ich aber in erster Linie somit als NATÜRLICH.. ich merke halt, dass sich etwas verändert.. würde das aber nicht bewerten wollen!

Danach hatte ich NICHTS.. es ging mir super :)!

( Klar hatte ich die Symptome vom Schub oder auch Fatigue.. aber nichts, was ich der LP an sich zuordnen würde! )

Ich bin sehr froh in dieser Sache so viel Glück gehabt zu haben und dazu einen top Arzt zu haben!  Er ist noch jung und auch "erst" Assistenzarzt, aber er wusste ganz genau, was er tat.. war super empathisch und hat ganz genau auf mich geachtet. :) Guter Ärzte-Nachwuchs, möchte ich behaupten ;)! Montag sehen wir uns zum MRT wieder.. ich hoffe er leistet wieder gute Arbeit.. aber da bin ich mir sicher.

Es werden zwar wenige sein.. aber der Post ist an die, die noch eine LP vor sich haben könnten. Es kann auch gut aus gehen! :) Es gibt Ärzte, die die LP beherrschen und nebenbei kann auch das Glück auf unserer Seite sein.. lieber manchmal, als nie! Hehe.

Schönen Abend euch!

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Eigentlich werden diese Nadeln genommen, aber leider offenbar nicht immer....

Hallo Henkel, stimmt an den Nadeln kann es auch liegen, daran dachte ich auch gleich. Heutzutage werden aber eigentlich nur noch sog. a-traumatische Nadeln verwendet. Und dieser Arzt damals hatte eine dieser genommen.

War halt alles n bisschen viel, die Erstdiagnose, der Schub und dann die Hölle wegen einer LP.

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