Liebe PSP und Community Mitglieder,

unser Forum ist nun seit langem ein Teil unserer Aktiv mit MS Seite. Durch eure zahlreichen Beiträge und Kommentare blicken wir auf eine spannende und austauschreiche Zeit zurück. Da die Beiträge im Laufe der letzten Jahre immer weiter abgenommen haben, mussten wir nun eine schwere Entscheidung treffen und werden das Forum zum 15.12.22 schließen.

Die Beiträge werden bis auf Weiteres sichtbar sein, können ab dem genannten Datum jedoch nicht mehr kommentiert werden. Auch die Funktion neue Beiträge zu posten werden wir zu diesem Termin abschalten.

Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern ganz herzlich für den langjährigen Forumsaustausch und hoffen euch zukünftig mit neuen Ideen bereichern zu können.

Euer Aktiv mit MS Team

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Seefee

Betriebsarzt über meine MS informieren - Pflicht?

8 posts in this topic

Hallo zusammen,

der MS-Pfleger im Krankenhaus sagte mir, dass ich verpflichtet sei dem Betriebsarzt über meine Diagnose zu informieren. Ich habe das nicht gemacht, außerdem weiß niemand auch die Kollegin nichts von meiner MS. Ich möchte das unbedingt vermeiden. Jetzt ist es aber so, dass ich demnächst wahrscheinlich zur Blutabnahme zum Betriebsarzt muss (arbeite in der Pflege und muss meinen Hep A B Titter bestimmen lassen). Da meine Lymphozyten wegen Tecfidera gesunken sind, muss ich damit rechnen dass mein Betriebsarzt mich darauf anspricht.

Ich weiß, dass die Betriebsärzte Schweigepflicht haben, traue dem aber nicht.

Ich frage mich einfach, warum ich überhaupt verpflichtet sein soll, schließlich ist MS nicht ansteckend. Oder hat mir der MS-Pfleger nen Blödsinn erzählt? Weiß das zufällig jemand?

Danke schon mal.

Gruß

miamar

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Aus dem AMSEL-Chat von vor ein paar Jahren, glaube nicht, dass sich da groß was geändert hat:

"rebekka: Hat es Vorteile dem Betriebsarzt von MS zu erzählen? Wie verhalte ich mich. Muss oder kann ich Ihm davon erzählen?

Jürgen Heller: Gegenüber dem Betriebsarzt gilt hinsichtlich der Mitteilungspflicht das Gleiche, wie gegenüber dem Arbeitgeber. Nach meiner Erfahrung sollte man mit der Mitteilung einer MS-Erkrankung zurückhaltend sein, da man nie weiß, wie der Arbeitgeber reagiert. Wenn keine Notwendigkeit besteht, also eher keine Information zur MS weitergeben. Wenn man den Betriebsarzt doch informiert, dann ist wichtig zu wissen, dass auch dieser der ärztlichen Schweigepflicht unterliegt und ohne Einverständnis keine Diagnosen weitergeben darf."

kannst den betriebsarzt evt. noch darüber informieren, dass die sache vertraulich zu behandeln ist, ich würd ihn ggf auch einen entsprechenden zettel unterschreiben lassen. wenn es der ag nicht weiß, geht es den arzt erst recht nichts an

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Vielen Dank Claudia, fürs Raussuchen dieser Info! :)

Ich hab gerade nachgeschaut, Jürgen Heller ist Sozialarbeiter, der sollte sich damit auskennen. Dann schien der MS-Pfleger falsch informiert gewesen zu sein.

Ich denke, ich werde mir wohl eine "Notlüge" einfallen lassen dürfen, wenn der Betriebsrat nachhakt.

Ansonsten ist deine Idee gut, mir seine Schweigepflicht nochmal schriftlich geben zu lassen. Danke!

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Moin Moin Miamar,

hast du Einschränkungen in deinem Arbeitsleben?

Stichwort Behindertenausweis beantragen…. mehr Urlaub, besonderer Kündigungsschutz usw.

Wenn ich keine wesentlichen Einschränkungen hätte, würde ich auch erstmal nichts sagen.

Gruß von der Sonneninsel Fehmarnwillkommen.png wink.png 

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Hallo Klecks,

hab nur Probleme mit der Schichtarbeit, hab meine Nachtdienste reduziert, aber hab das auf mein Fernstudium geschoben. Das haben die mir abgenommen. Sonst gehts soweit.

Gruß zurück ;)

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Hallo Miamar,

bei mir war es leider in der Altenpflege nicht zu verbergen. Als WBL hatte ich zwar eine gute Position aber die konnte ich 9 Monate später auch nicht mehr ausüben.

Meine PDL war bezüglich der MS sehr engagiert und stand mir stets zur Seite. Als ich zum TÜV musste und mit dem Betriebsarzt sprach, weihte ich ihn ein.

Aber es bleibt jedem selbst überlassen wie offen er damit umgeht. Wäre ich nicht auf der Arbeit zusammengebrochen und hätte mein Knie nicht so versagt, wäre es vielleicht anders gekommen. Ich weiß es nicht.

Ich gehe sehr offen mit der MS um das hat mir bei der Bewältigung geholfen um damit klar zu kommen

Die Entscheidung liegt bei Dir. Ich denke jeder stand schon vor der Entscheidung es zu sagen oder zu schweigen. Ist nicht einfach.

lg Nicole

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Moin Miamar.

Du kannst ..... müssen musst Du nicht !!

An manchen Arbeitsplätzen ist Offenheit über unsere "Freundin" sicherlich überhaupt kein Problem und man erhält allervollstes Verständnis und Unterstützung.

Es geht aber auch anders herum. Traurig aber wahr. 

Ich selbst habe erst nach einer Reha, in der man mir geraten hat meine Arbeitszeit zu verkürzen, den Betrieb informiert. Gerade dort, wo ich es am allerwenigsten erwartet hätte, hatte ich dann die größten Widerstände und Probleme. Das hat wahnsinnig weh getan.... 

Damals hat mich mein Neurologe zunächst mal "runter spritzen" müssen, mittlerweile hab ich mich arrangiert.

Vergessen allerdings kann ich das, was seinerzeit passiert ist nicht..... 

Jeder muss für sich selbst entscheiden wie viel "Offenheit" nötig und möglich ist.

Liebe Grüße

Ute

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@ Nicole:

Danke für deine Antwort. Ich war auch in der Leitung (Stellv.) und ich glaube wenn ich so weitergemacht hätte, non-stop 120% gegeben hätte, dann hätte ich es wahrscheinlich auch irgendwann sagen müssen, weil es einfach nicht mehr gegangen wäre. Aber ich hab sehr schnell nach der Diagnose die Position aufgegeben, 2 Gänge runter geschalten und ein Fernstudium begonnen, arbeite reduziert, sodass ich Pausen einlegen kann. Nur 1 Kollege hat meine Symptome in der Arbeit mitbekommen, er kann sich denken was ich hab.

Außerdem arbeite ich in der Neurologie und Stroke Unit. Die Vorstellung, dass meine Kollegen es wüssten, ... nein sie sehen hauptsächlich MS-Betroffene im fortgeschrittenem Stadium auf Station oder die Erstdiagnosen und würden dann ein Mitleid mir gegenüber aufbauen. Ich glaube, dann würde ich kündigen.

@ U.W.E:

Danke für deine Erfahrung. Ja das hört sich gar nicht gut an.

Ich bin grundsätzlich sehr vorsichtig, was privates und berufliches angeht. Manches soll dem Arbeitgeber einfach nicht interessieren. Auch dem Betriebsarzt hat das nichts anzugehen, denke ich mittlerweile. Ich weiß, wie dünn die Wände sein können. Mich hat nur die Aussage vom MS-Pfleger irritiert.

Viele Grüße

miamar

Edited by miamar

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