Ansprechen auf Interferon-Therapie ist genetisch bedingt

MAILAND/BOSTON (Biermann) – Ein Team aus italienischen und US-amerikanischen Forschern hat eine genetische Variation identifiziert, die darüber zu entscheiden scheint, ob eine Person auf eine Behandlung mit Interferon beta anspricht. Darüber hinaus scheint das Gen die Aktivität des
Für ihre Untersuchungen waren die Forscher der Frage nachgegangen, warum einige Betroffene mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose (MS) nicht auf eine Behandlung mit Interferon beta ansprechen und trotz der Immunmodulation MS-Aktivität zeigen. Denn obwohl inzwischen mehr als 159 genetische Varianten bekannt sind, die eine Person anfällig für eine MS machen können, ist darunter keine, die beeinflusst, wie jemand auf eine Behandlung anspricht. Könnte man im frühen Verlauf der MS allerdings herausfinden, welche Therapie die beste für den einzelnen Betroffenen ist, könnte dies das Behandlungsergebnis und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern.
Um die entsprechenden genetischen Anlagen zu finden, untersuchten die Forscher eine Gruppe von MS-Betroffenen, die entweder mit Interferon beta oder
Die identifizierte Variante rs9828519 befindet sich in der Nähe des Gens SLC9A9, das den pH-Wert innerhalb von Zellen kontrolliert. Die Wissenschaftler analysierten die Funktion des Gens und entdeckten, dass seine Aktivität bei Personen mit einem erhöhten Risiko für
Experten glauben, dass die Ergebnisse der Forscher ein wichtiger Schritt sind, um der personalisierten Medizin näher zu kommen, und neue Ansätze liefern, entzündliche Prozesse und Angriffe des Immunsystems bei der MS zu stoppen. In weiteren Untersuchungen wollen die Forscher außerdem klären, ob die von ihnen entdeckte genetische Variante auch für das Ansprechen auf andere Medikamente verantwortlich ist.