Was ist der Login?

Sie können sich über einen Klick auf das Icon oben rechts,
wie gewohnt, bei Aktiv mit MS anmelden.

Abmelden/Anmelden

Sie können ab sofort für zukünftige Besuche auch direkt angemeldet bleiben.



Antihistaminikum bessert optische Neuropathie

Wie eine US-amerikanische Studie zeigt, kann das Antiallergikum Clemastinfumarat Sehschäden bei MS teilweise rückgängig machen.

VANCOUVER (Biermann) – Das Antihistaminikum Clemastinfumarat hat in einer Studie, die auf dem diesjährigen Kongress der American Academy of Neurology (AAN) in Vancouver, Kanada, vorgestellt wurde, Schäden am Sehnerv von Personen mit Multipler Sklerose (MS) teilweise rückgängig gemacht.

An der sechsmonatigen Studie hatten 50 Personen mit MS und optischer Neuropathie teilgenommen, einer Schädigung des Sehnervs, die häufig bei MS auftritt. Die MS-Diagnose der Teilnehmer lag im Durchschnitt fünf Jahre zurück, eine etwaige Behinderung war nur schwach ausgeprägt. Bei allen Personen zeigten sich Hinweise auf eine chronische optische Neuropathie.

Alle Studienteilnehmer absolvierten vor und nach der Studie Sehtests, unter anderem wurde das visuell evozierte Potenzial bestimmt. Zu den Einschlusskriterien zählte unter anderem eine Latenzzeit von mehr als 118 Millisekunden in mindestens einem Auge. Eine Verbesserung der Latenzzeit definierten die Wissenschaftler als Biomarker für eine Reparatur der MyelinscheideNervenfaserhülle, die das Axon umgibt und aus Myelin gebildet wird..

In den ersten drei Monaten der Studie erhielten die Studienteilnehmer entweder das Antihistaminikum Clemastinfumarat oder ein Placebo. In den beiden darauffolgenden Monaten wurden die Behandlungsregime getauscht.

Messungen der Transmissionszeit nach Studienende ergaben, dass sich die Latenzzeit nach Einnahme des Wirkstoffes im Durchschnitt um etwas weniger als zwei Millisekunden pro Auge gebessert hatte. „Auch wenn die Verbesserung der Sehkraft nur gering erscheint, ist die Studie doch vielversprechend, da hier zum ersten Mal Hinweise darauf gefunden wurden, dass ein Wirkstoff möglicherweise MS-bedingte Schäden rückgängig machen kann“, sagte Dr. Ari Green vom Multiple Sclerosis Center an der Universität von Kalifornien in San Francisco.

Greens Arbeitsgruppe hatte das Potenzial der Substanz, Schäden an Nerven zu reparieren, vor rund 2,5 Jahren entdeckt. Die Studienteilnehmer berichteten durch die Einnahme der Substanz über eine Zunahme ihrer FatigueTypisches MS-Symptom: Es zeichnet sich durch sehr schnelle Ermüdbarkeit sowie körperliche und geistige Erschöpfbarkeit des Betroffenen aus..

AAN, 12. April 2016


Schlagworte / Themen