Antioxidans lindert MS bei Mäusen

PORTLAND (Biermann) – Wissenschaftler der Oregon Health & Science University haben entdeckt, dass ein vor mehr als zwölf Jahren entwickeltes Antioxidans die Symptome von Mäusen, die eine MS-ähnliche Störung zeigen, deutlich lindern kann.
Das als MitoQ bezeichnete Antioxidans war einst entwickelt worden, um Schäden an den Mitochondrien menschlicher Zellen zu verhindern. Nun könnte es den Weg für neue Therapieansätze gegen Multiple Sklerose (MS) öffnen.
Für ihre Studie hatten Dr. P. Hemachandra Reddy und Kollegen bei Mäusen die sogenannte experimentelle autoimmune Enzephalomyelitis (EAE) ausgelöst, eine Störung, die der MS beim Menschen sehr ähnlich ist. Die Versuchstiere teilten sie in vier Gruppen ein: Tiere, deren EAE unbehandelt blieb, Tiere, bei denen erst die EAE ausgelöst wurde und die dann mit MitoQ behandelt wurden, Tiere, die zuerst MitoQ erhielten und bei denen danach die EAE ausgelöst wurde, und Tiere ohne EAE und ohne jede Behandlung.
Nach 14 Tagen zeigten die Tiere mit EAE, die MitoQ erhalten hatten, niedrigere Entzündungswerte und eine erhöhte neuronale Aktivität im Rückenmark, was darauf hindeutete, dass sich die EAE-Symptome durch die Behandlung gebessert hatten. Darüber hinaus hatten die Tiere weniger Schäden an leitenden Nervenfasern und weniger EAE-bedingte neurologische Defizite.
Am besten entwickelten sich dabei die Tiere, die das Antioxidans vor Ausbruch der EAE erhalten hatten. Aber auch die EAE-Mäuse, die erst nachträglich behandelt worden waren, hatten deutlich weniger Probleme als Tiere, die keine Behandlung erhalten hatten.
"MitoQ verminderte auch die
Doch auch wenn sich der Ansatz in weiteren Untersuchungen als erfolgreich erweisen sollte, dauere sicher noch Jahre, bis Studien am Menschen durchgeführt werden könnten, dämpfen die Forscher die Hoffnung auf einen schnellen Einsatz von MitoQ gegen MS. Zuerst müsse geklärt werden, wie das Antioxidans in den verschiedenen Gehirnregionen wirke und wie es seine schützende Wirkung entfaltet.