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Atemtest zur Erkennung der Multiple Sklerose

HAIFA (Biermann) – Israelische Chemiker haben einen Atemtest zur Diagnose von Multipler Sklerose entwickelt und erfolgreich an ersten Versuchsteilnehmern getestet.
Sie wecken damit Hoffnung auf den ersten schnellen, kostengünstigen und nicht-invasiven MS-Test. Die Diagnose einer MS ist mitunter recht aufwendig und kostenintensiv, etwa wenn bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanz-Tomographie (MRT) zum Einsatz kommen oder bei einer LumbalpunktionEntnahme von Liquor. Mittels einer Spezialkanüle wird in Höhe der mittleren Lendenwirbelsäule (unterhalb des Rückenmarkendes) eingestochen und eine geringe Menge Liquor aus dem Liquorraum rund um das Rückenmark entnommen. Eine Verletzung des Rückenmarkes ist fast ausgeschlossen, da dieses deutlich oberhalb der Einstichstelle endet. Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit entnommen wird.

Dr. Hossam Haick und seine Kollegen vom Israel Institute of Technology in Haifa haben entdeckt, dass Menschen mit MS bestimmte flüchtige, organische Verbindungen ausatmen. Also entwickelten sie einen Test – eine Anordnung von verschiedenen Sensoren – der eben diese chemischen Verbindungen detektieren kann.

Um zu beweisen, dass der von ihnen entwickelte Test tatsächlich funktioniert, probierten die Wissenschaftler ihn bei 34 MS-Betroffenen und 17 gesunden Freiwilligen aus. Ergebnis: Der neue Atemtest war genauso akkurat in der Diagnose wie eine Analyse von Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit. Eine große klinische Studie mit dem Atemtest läuft derzeit.

"Diese Resultate eröffnen neue Möglichkeiten in der Entwicklung schneller, nicht-invasiver und kostengünstiger medizinischer Diagnosewerkzeuge für chronische neurologische Erkrankungen", sagen die Forscher. Sie hoffen, ihren Test so weiterentwickeln zu können, dass er eines Tages vielleicht sogar zwischen verschiedenen Stadien der MS unterscheiden kann.


Quelle: ACS Chemical Neuroscience, 22. September 2011 (online erschienen)


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