Auch intensives Training tut gut bei MS

STRASSBURG (Biermann) – Sport kann die körperlichen und seelischen Begleiterscheinungen der Multiplen Sklerose (MS) lindern. Allerdings sind viele Betroffene unsicher, welche Sportart oder Trainingsintensität für sie geeignet ist. Französische Wissenschaftler haben sich dieser Fragestellung nun in einer Pilotstudie angenommen.
„Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass leichtes bis moderates (Kraft-)Training die körperlichen Kapazitäten (z. B. Sauerstoffaufnahme) und die Kraft von Menschen mit MS verbessert. Allerdings haben wenige Studien den Effekt von intensivem Intervalltraining in Kombination mit Krafttraining untersucht. Auch die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowie zwischen Menschen mit und ohne Behinderung standen bislang nur selten im Fokus“, erklären die Autoren ihren Studienansatz.
Deshalb ließen sie 26 Studienteilnehmer mit MS (19 Frauen, 7 Männer im Alter von 44 bis 53 Jahren, durchschnittlicher
Dabei zeigte sich, dass die maximale Sauerstoffaufnahme und die maximal tolerierte Kraft sich um 13,5 bzw. 9,4 Prozent verbessert hatten. Die isokinetische Muskelkraft der Studienteilnehmer hatte ebenfalls zugenommen. Hinsichtlich ihrer Lebensqualität berichteten die Probanden von deutlichen Verbesserungen in den Bereichen Vitalität, emotionales Wohlbefinden und allgemeines Wohlbefinden.
Insgesamt profitierten Frauen mehr von der sportlichen Aktivität als Männer, und ob eine Behinderung vorlag oder nicht, hatte keinen Einfluss auf die Zunahme der Sauerstoffkapazität und der Muskelkraft.
„Unsere Studie zeigt, dass ein intensives Intervalltraining in Kombination mit Krafttraining zu Verbesserungen der körperlichen Verfassung und der Lebensqualität führt. Darüber hinaus ermöglicht sie MS-Betroffenen, unabhängig von Geschlecht und EDSS-Wert, selbstständig Sport zu treiben“, schlussfolgern die Autoren aus ihren Ergebnissen. Entsprechend könnte intensives Intervalltraining mit Krafttraining auch zur klinischen Rehabilitation eingesetzt werden.
Quelle: Eur J Phys Rehabil Med, 5. Juli 2017