Begleiterscheinungen der MS: Kognitive Störungen

Dazu gehören beispielsweise Lernen, Gedächtnis, Planungs-, Vorstellungs-, und Problemlösungsvermögen, Erinnerung, Kreativität oder Aufmerksamkeit. Bei kognitiven Störungen sind einige oder mehrere dieser Fähigkeiten beeinträchtigt. Bei Multipler Sklerose treten kognitive Störungen bei 40 bis 60 % der Betroffenen auf.
Kognitive Störungen sind vielfältig
Zu den häufigsten kognitiven Störungen bei MS gehören eine verlangsamte Aufnahmefähigkeit, Aufmerksamkeitsdefizite, Gedächtnisstörungen und räumliche Wahrnehmungsprobleme sowie Schwierigkeiten, problemlösend zu denken. Beispielsweise fällt es schwer, beim Zeitunglesen oder Nachrichtenhören, die Inhalte aufzunehmen.
Es wird zur Herausforderung, sich zu unterhalten, wenn gleichzeitig das Radio läuft. Es wird schwieriger den Tagesablauf zu strukturieren, in Gesprächen die richtigen Worte zu finden oder sich an wichtige Termine zu erinnern. Das kann für die Betroffenen belastend sein. Denn nicht nur der Arbeitsplatz, sondern sämtliche Lebensbereiche und das gesamte soziale Umfeld sind von den kognitiven Fähigkeiten abhängig. Deshalb ist bei kognitiven Defiziten eine frühzeitige therapeutische Unterstützung besonders wichtig.
Therapieziel: Erhalt und Verbesserung
Die Therapie zielt darauf ab, die kognitiven Fähigkeiten so lange wie möglich zu erhalten und zu verbessern, um den Alltag zu erleichtern und damit die Lebensqualität zu steigern. Denn der schleichende Verlust der Kognition kann eine tiefe Verunsicherung auslösen und das Selbstbewusstsein schmälern. Neben einer medikamentösen Therapie können die kognitiven Fähigkeiten durch ein zielgerichtetes neuropsychologisches Funktionstraining unterstützt und gefördert werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten und Strategien:
Zu den regenerativen Übungen gehören beispielsweise Aufmerksamkeitstraining und Wahrnehmungsübungen. Sie haben das Ziel, geschwächte Funktionen wiederherzustellen.
Kompensationsstrategien zielen darauf ab, gut erhaltene Fähigkeiten zu nutzen, um bestimmte Ziele auf anderen Wegen zu erreichen. Das gelingt beispielsweise durch Verhaltensanpassung und Gedächtnistrainings, aber auch durch ein verbessertes Zeit- und Selbstmanagement durch Trainings.
Lässt sich eine gestörte Funktion nicht mehr wiederherstellen, kann mit zahlreichen Hilfsmitteln die Umgebung an die Beeinträchtigung angepasst werden.
Eine integrative Therapie hat das Ziel, die höchstmögliche Lebensqualität zu erreichen. Sie verbindet alle möglichen Therapie-Ansätze und erweitert sie mit Coaching und unterstützenden Entspannungstherapien.
Üben verbessert die Fähigkeiten
Auf www.aktiv-mit-ms.de finden sich zahlreiche Übungen mit unterschiedlichem Schweregrad zur Steigerung der kognitiven Fähigkeiten. Hier geht‘s zum Training für zu Hause.