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Der Verzicht auf die Zigarette reduziert das Progressionsrisiko

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PHILADELPHIA (Biermann) – Motivationsschub für alle MS-Betroffenen, die bis vor Kurzem geraucht haben und immer noch mit dem Verlangen nach einer Zigarette kämpfen oder sich vorgenommen haben, demnächst nicht mehr zum Glimmstängel zu greifen: Ein Rauchstopp verringert das Risiko für eine Progression der MS deutlich. Dies geht aus einer Studie hervor, die Ende April auf dem Jahreskongress der American Academy of Neurology in Philadelphia vorgestellt wurde.

Danach reduziert jedes Jahr, in dem ein ehemaliger Raucher nicht mehr zur Zigarette greift, das Progressionsrisiko um etwa fünf Prozent, wie Dr. Cris Constantinescu vom Nottingham University Hospital und Kollegen anhand der Daten von 681 Studienteilnehmern mit MS errechnet haben.

Von den Probanden waren 18 beziehungsweise 33 Prozent bei Auftreten ihrer MS ehemalige oder aktive Raucher, während der Studie griffen noch 16 Prozent der Teilnehmer zum Glimmstängel.

Berechneten die Forscher das Risiko der Probanden, einen Behinderungsgrad von EDSSDie EDSS (Expanded Disability Status Scale), auch als Kurtzke-Skalasiehe EDSS bekannt, ist eine Skala zur Erfassung von neurologischen Ausfällen. Dabei werden die Stufen 0-10 unterschieden: Die Stufe 0 entspricht keiner Behinderung. Es werden insbesondere die Gehfähigkeit sowie acht weitere Funktionssysteme bewertet, z.B. bedeutet EDSS 2.0 leichte Behinderung in einem funktionellen System, EDSS 4.0 gehfähig ohne  Hilfe und Ruhepause für mindestens 500m und während 12 Stunden aktiv trotz relativ schwerer Behinderung. EDSS 6.0 bedeutet gehfähig für etwa 100m mit einseitiger oder zeitweiliger Unterstützung (Gehhilfe). Auf Stufe 9 ist der Betroffene hingegen vollständig pflegebedürftig. 10 bedeutet Tod durch MS. Eine detaillierte Übersicht zum EDSS finden Sie auf der Seite der DMSG. 4, EDSS 6 oder eine progredient verlaufende MS zu entwickeln, schnitten ehemalige Raucher nicht wesentlich schlechter ab als Teilnehmer, die noch nie geraucht hatten. Jedes Jahr Abstinenz bedeutete für ehemalige Raucher eine Abnahme des Risikos, einen EDSS-Wert von 6 zu erreichen, um etwa fünf Prozent, ihr Risiko für einen progredienten MS-Verlauf verringerte sich jährlich um etwa drei Prozent.

Die nun vorgestellten Zahlen und der hohe Prozentsatz aktiver Raucher bei Erstmanifestation der MS unterstreichen nach Ansicht der Forscher die Bedeutung einer guten Strategie, um die Betroffenen zum Verzicht auf Zigaretten zu bewegen.