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Diabetes-Medikamente bremsen entzündliche Prozesse bei MS

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Argentinische Wissenschaftler zeigten, dass MS-Patienten mit metabolischem Syndrom von der Behandlung mit Diabetes-Medikamenten profitieren könnten.

Teilnehmer einer Studie, die Metformin und Pioglitazon einnahmen, wiesen bereits nach sechs Monaten weniger schlimme oder insgesamt reduzierte Störungen des Nervensystems auf.

 

BUENOS AIRES (Biermann) – Für die Diabetesmedikamente Metformin und Pioglitazon konnten Forscher bereits vor einiger Zeit eine entzündungshemmende Wirkung nachweisen. Nun zeigten argentinische Wissenschaftler, dass zumindest Multiple-Sklerose (MS)-Betroffene mit metabolischem Syndrom von einer Behandlung mit den Wirkstoffen profitieren könnten.

An der Studie nahmen 50 übergewichtige Personen mit MS teil, die ein sogenanntes metabolisches Syndrom entwickelt hatten. Um dieses zu behandeln, erhielten 20 Studienteilnehmer Metformin (850 - 1500 mg/Tag), zehn Probanden nahmen Pioglitazon (15 - 30 mg/Tag) ein. Zwanzig Teilnehmer blieben unbehandelt und dienten als Kontrollgruppe.

Während der mehr als zweijährigen Behandlungsphase bestimmten die Forscher alle sechs Monate die Leptin- und Adiponectin-Spiegel der Teilnehmer, die Cytokin-Spiegel, die Zahl und Funktionsfähigkeit regulatorischer T-Zellen sowie das auf Auftreten neuer oder vergrößerter T2- oder Gadolinium-aufnehmender Läsionen im MRT.

Dabei zeigte sich, dass bei den mit Metformin und Pioglitazon behandelten Teilnehmern bereits nach sechs Monaten signifikant weniger neue oder vergrößerte Läsionen auftraten. Unter Metformin ging auch die Zahl der Zellen, die Interferon γ und Interleukin 17 sekretieren, deutlich zurück. Beide Botenstoffe stehen mit entzündlichen Prozessen und Autoimmunreaktionen in Zusammenhang. Die Zahl und Funktionsfähigkeit regulatorischer T-Zellen, die vor einem Überschießen der Immunantwort schützen, nahm hingegen bei den mit Metformin und Pioglitazon behandelten Studienteilnehmern im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant zu.

Daraus schlussfolgern die Autoren, dass zumindest MS-Betroffene mit metabolischem Syndrom von einer Behandlung mit Metformin oder Pioglitazon profitieren könnten, und empfehlen die weitere Erforschung des Zusammenhangs.


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