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Die Stimmung im Gesicht ablesen

ABERDEEN (Biermann) – Patienten mit Multipler Sklerose fällt es manchmal schwerer, die Gefühlslage ihres Gegenübers richtig einzuschätzen. Richtig genutzt könnte dieses Wissen dazu beitragen, Missverständnissen aus dem Weg zu gehen.

Gefühle wie Freude oder Trauer spiegeln sich vor allem im Gesicht wieder. Durch unseren Ausdruck signalisieren wir unserem Gesprächspartner damit unbewusst, wie wir uns gerade fühlen. Die Fähigkeit, die Stimmungslage des Anderen auch richtig zuzuordnen, ist jedoch bei Menschen unterschiedlich gut ausgeprägt.

Untersuchungen von Forschern aus dem schottischen Aberdeen zufolge kann diese Fähigkeit auch durch eine MS-Erkrankung geschmälert werden. Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher, nachdem sie 32 Patienten, die unter MS litten, und 33 gesunde Personen auf diese Fähigkeit hin testeten. Dazu zeigten sie den Teilnehmern Bilder und kurze Filme von emotional berührten Menschen und fragten sie anschließend, in welcher Stimmung sich die gezeigte Person gerade befindet.

Die Untersuchungen ergaben, dass es den Probanden mit der neurodegenerativen Erkrankung schwerer fiel, die Gefühle der Personen aus den Filmen beziehungsweise auf den Fotografien richtig zuzuordnen. Zudem stellten die schottischen Forscher fest, dass sich diese Schwierigkeiten auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirkte – insbesondere auf die sozialen und psychologischen Bereiche.

Sollten sich diese Ergebnisse bestätigen, so könnte das Wissen dazu beitragen, Missverständnisse mit nahen Vertrauten zu vermeiden. Denn wenn sich beide Seiten über diesen Zusammenhang im Klaren sind, können sie entweder deutlichere Wege wählen, um ihre Gefühle mitzuteilen oder häufiger das Wohlbefinden des Anderen erfragen.

Quelle: Neuropsychology, Onlineveröffentlichung vom 22. November 2010