Ein gezielter Muskelaufbau hilft gegen Blasenstörungen
CAMPINAS (Biermann) – Eine gut trainierte Muskulatur im Beckenboden wirkt einer Blasenstörung bei Patientinnen mit Multipler Sklerose entgegen, wie eine aktuelle Untersuchung aus Brasilien bestätigte.
An den Untersuchungen nahmen 27 Frauen mit MS teil, die alle unter Blasenstörungen litten. Davon trainierten 13 dieser Frauen zweimal wöchentlich über einen Zeitraum von zwölf Wochen die Muskulatur ihres Beckenbodens. Die anderen 14 Frauen dienten als Kontrollgruppe und führten keine muskelstärkenden Übungen durch.
Nach Abschluss des zwölfwöchigen Trainings gaben die Frauen an, dass sich die Symptome ihrer Blasenstörung verbessert hätten. So bereitete es ihnen weniger Probleme, den Urin zu speichern und die Blase gezielt zu entleeren. Die gestärkte Muskulatur bewirkte zudem, dass die Frauen nachts seltener die Toilette aufsuchen mussten.
Nach Ansicht der Wissenschaftler lege die Untersuchung dar, dass ein Beckenbodentraining ein effektiver Ansatz für die Behandlung von Blasenstörungen bei MS-Patientinnen sei.
Quelle: Neurourol Urodyn. 2010 Nov;29(8):1410-1413