Einfluss auf Entstehung von MS-Entzündungsherden
NEW ORLEANS (Biermann) – Ein gezieltes Stressmanagement könnte Menschen mit MS vor der Entstehung neuer Entzündungsherde im Gehirn bewahren. "Unsere Untersuchungen zeigen, dass 77 Prozent der Betroffenen, die sich in einer Stressmanagement-Therapie befanden, keine weiteren Entzündungsherde entwickelten – in der Vergleichsgruppe waren es nur 55 Prozent", berichtet der Neurologe Dr. Jesus Lovera, von der Louisiana State University in New Orleans.
In der Stressmanagement-Therapie lernten die Teilnehmer unter anderem neue Problemlösungsstrategien und Entspannungstechniken. Möglich waren zudem Behandlungsmodule, in denen es um Kommunikationstechniken, die Bewältigung von
Vor und nach der Therapie wurden mit dem Magnetresonanztomographen (MRT) Aufnahmen von den Gehirnen der Teilnehmer gemacht. So konnten die Wissenschaftler die Anzahl an Entzündungsherden vergleichen.
Die MRT-Aufnahmen zeigten, dass die Anzahl an MS-bedingten Entzündungsherden während der Stresstherapie tatsächlich konstant blieb oder sich sogar verringerte. Allerdings blieb der Nutzen der 24-wöchigen Therapie nicht lange erhalten.
Dr. Lovera und sein Team schlussfolgern deshalb, dass die Stressmanagement-Therapie wohl länger andauern müsse, um einen anhaltenderen Nutzen zu erzielen. Möglicherweise müsse das Stressmanagement auch kontinuierlich fortgeführt werden, um die Entstehung von Entzündungsherden zu vermeiden.
Quelle: Neurology. 2012 Jul 31;79(5):412-9.