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Einfluss von Übergewicht und der "Pille" auf MS-Risiko

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PHILADELPHIA (Biermann) – Übergewicht im jungen Erwachsenenalter sowie die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel scheinen das Multiple-Sklerose-Risiko zu erhöhen. Dies geht aus zwei aktuellen Studien hervor, die auf dem Jahreskongress der US-amerikanischen Gesellschaft für Neurologie (American Academy of Neurology, AAN) im April dieses Jahres vorgestellt werden.

Für die Studie zur Rolle von Übergewicht bei der Entstehung der MS hatten die Forscher den Body-Mass-Index (BMI) von 210 Personen mit und 210 vergleichbaren Personen ohne MS berechnet. Berechnungszeitpunkte waren im Alter von 15 Jahren, 20 Jahren und bei Studienbeginn. Dabei zeigte sich, dass Personen, die im Alter von 20 Jahren übergewichtig waren, ein doppelt so hohes MS-Risiko hatten wie Studienteilnehmer, die mit 20 nicht adipös waren.

Darüber hinaus fanden die Forscher, dass Menschen mit höherem BMI höhere Spiegel des Sättigungshormons Leptin besaßen. Leptin wird vom Fettgewebe produziert und reguliert das Gewicht, den Appetit und die Immunreaktion des Körpers. "Leptin fördert entzündliche Prozesse im Körper, was den Zusammenhang zwischen Übergewicht und MS-Risiko erklären könnte", erklärte Dr. Jorge Correale vom Raúl Carrera Institut für Neurologie in Buenos Aires, Argentinien.

Höheres MS-Risiko durch die "Pille"?

In der Studie zum Einfluss hormoneller Kontrazeptiva verglichen die Forscher den Lebenslauf von 305 Frauen, bei denen eine MS oder ein klinisch isoliertes Syndrom diagnostiziert worden war, mit dem von mehr als 3000 Kontrollpersonen. Insgesamt hatten von den Frauen mit MS 29 Prozent für mindestens drei Monate in den drei Jahren vor dem Auftreten erster Symptome die "Pille" genommen. In der Kontrollgruppe waren es 24 Prozent. Die meisten Frauen hatten dabei  Kombinationspräparate aus Östrogen und Progesteron eingenommen.

Aus dieser Häufigkeitsverteilung errechneten die Forscher, dass die Einnahme der "Pille" das MS-Risiko um 35 Prozent erhöht. Frauen, die das Verhütungsmittel einnahmen, es aber mindestens einen Monat vor Einsetzen der Symptome absetzten, hatten ein um 50 Prozent höheres MS-Risiko.

Die Wissenschaftler schlussfolgern daraus, dass die Einnahme hormoneller Kontrazeptiva zumindest teilweise zu dem erhöhten MS-Risiko von Frauen betragen könnte.