Einfluss von Vitamin A und Infekten auf MS
UMEÅ (Biermann) – Zu niedrige Vitamin-A-Werte im Blut könnten mit einem erhöhten MS-Risiko assoziiert sein. Dies geht aus den Ergebnissen einer schwedischen Untersuchung hervor. Vitamin A unterstützt das
Für ihre Studie hatten die Forscher um Jonatan Salzer in Blutproben einer Biobank die Level des Retinol-bindenden Proteins (RBP) – einem Marker für den Vitamin-A-Spiegel –, sowie des hochsensitiven C-reaktiven Proteins (hs-CRP) – einem Indikator für entzündliche Vorgänge im Körper – bestimmt. Die Blutproben stammten von Menschen mit und ohne MS sowie von schwangeren Frauen, deren Nachkommen später zum Teil eine MS entwickelten. Die gemessenen RBP-Werte ordneten sie fünf Stufen, den so genannten Quintilen, zu.
Dabei zeigte sich, dass RBP-Werte des zweiten Quintils gegenüber den Werten der geringsten Stufe mit einem geringeren MS-Risiko verknüpft waren. Allerdings hatten die RBP-Werte der werdenden Mütter keinen Einfluss auf das MS-Risiko der Kinder. Bei jungen Studienteilnehmern waren erhöhte Werte des hs-CRP von mehr als 10 mg/l ebenfalls mit einem geringeren MS-Risiko assoziiert.
"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass suboptimale Vitamin-A-Spiegel mit dem MS-Risiko verknüpft sind", schlussfolgern die Autoren. Der Zusammenhang zwischen den hs-CRP-Werten und dem MS-Risiko könnte nach Ansicht der Forscher ein Beleg für die Hygiene-Hypothese der MS sein, der zufolge Menschen, die früh Infekten ausgesetzt sind, seltener eine Multiple Sklerose entwickeln.
Quelle: Mult Scler, 18. Januar 2013, doi: 10.1177/1352458512472752