Entzündungshemmender Botenstoff entdeckt
KIEL (Biermann) – Der Botenstoff Interleukin-27 hemmt Entzündungen, wie ein internationales Team aus Wissenschaftlern aktuell herausfand. Die Forscher hoffen, dass ihre Erkenntnisse eines Tages dazu beitragen könnten, chronische Entzündungskrankheiten zu heilen.
Der Körper reagiert auf Verletzungen oder Infektionen mit Entzündungen. Diese spielen eine wichtige Rolle beim Heilungsprozess. Werden die Entzündungen allerdings chronisch – wie es beispielsweise bei Multipler Sklerose der Fall ist – so schadet das dem Körper.
Damit eine Entzündung ausgelöst wird, müssen bestimmte Botenstoffe ausgesendet werden. Diese binden an spezielle Strukturen auf der Zelloberfläche und signalisieren den Zellen so, dass sie die Entzündung einleiten sollen. Der Botenstoff Interleukin-27 verhindert das, indem er an dieselbe Zellstruktur bindet und damit eine Bindung des entzündungsfördernden Botenstoffs unmöglich macht.
Zu dem internationalen Forscherteam gehören auch deutsche Wissenschaftler von der Kieler Universität. Sie leisteten einen wichtigen Beitrag, da sie bereits seit längerem mit den Botenstoffen arbeiten, die Entzündungen fördern. „Damit beschäftigen wir uns seit über 20 Jahren“, erläuterte der Kieler Professor Joachim Grötzinger.
Quelle: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Mitteilung vom 8. November 2010