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Erleichterte MRT-Diagnose

TÜBINGEN (Biermann) – Durch Kopplung von Kontrastmittelmolekülen an Verbindungsmoleküle ist es Tübinger Wissenschaftlern gelungen, Glioblastomzellen ganz eindeutig darzustellen und damit die bisherigen Schwierigkeiten bei der Unterscheidung von Tumoren und MS-Läsionen zu beheben.

Höhergradige Hirntumore wie das Glioblastom und MS-bedingte Entzündungsherde im Gehirn haben eine gemeinsame Eigenschaft: In beiden Fällen ist die Blut-Hirn-SchrankeDie Blut-Hirn-Schranke ist eine selektiv durchlässige Barriere zwischen dem Blutgefäßsystem und dem Zentralen Nervensystem durch die der Stoffaustausch kontrolliert wird. Diese "Schranke" soll das Gehirn vor toxischen (giftigen) Substanzen schützen. Der wesentliche Bestandteil dieser Schranke oder Barriere sind Endothelzellen, die die kapillaren Blutgefäße im Gehirn auskleiden. durchlässig, weshalb beide mithilfe des Kontrastmittels Gadolinium im Magnetresonanztomographen (MRT) sichtbar gemacht werden können.

Da sich das Kontrastmittel aber nicht in, sondern nur um die Tumorzellen herum anlagert, ist eine Unterscheidung zwischen gesunden und tumorösen Zellen jedoch nicht möglich. Deshalb ist in seltenen, aber immer wieder auftretenden Fällen schwer zu unterscheiden, ob das entsprechende MRT einen Entzündungsherd oder ein Glioblastom zeigt. Dann ist eine Biopsie notwendig, um einen Tumor auszuschließen.

Tübinger Forschern ist es nun gelungen, dieses Problem zu lösen. Sie koppelten das Kontrastmittel an einen "Liganden", etwa an Antibiotika, ein Antipilzmittel oder Serotonin. Dadurch erreichten sie, dass Glioblastomzellen das Kontrastmittel ins Zellinnere aufnahmen und somit die Unterscheidung zwischen Tumor und Multipler Sklerose leichter wurde.

Nun forschen die Wissenschaftler daran, die gewonnenen Erkenntnisse in die radiologische und klinische Praxis einzuführen.


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