Fitness-Spiele als MS-Therapie

Diese Forschungslücke hat nun ein Forscherteam aus Ungarn und den Niederlanden zu schließen versucht und die Effekte von Exergaming (Fitness-Spiele am Bildschirm), Balancetraining, Radfahren, propriozeptiver neuromuskulärer Fazilitation (PNF) und einer Kontrollgruppe mit Standardbetreuung auf klinische und motorische Symptome sowie auf die Lebensqualität bei Menschen mit MS verglichen.
Dazu teilten sie 68 Studienteilnehmer (90 % Frauen; Alter: 47, Jahre; Expanded Disability Status Scale (
Dabei zeigte sich, dass Exergaming, Balancetraining und Radfahren die klinischen und motorischen MS-Symptome auf ähnliche Weise verbesserten. Exergaming und Radfahren verbesserten darüber hinaus die Lebensqualität der Teilnehmer und die Gehfähigkeit in ähnlicher Weise und stärker als Balancetraining. Zudem beeinflusste Exergaming die Gang- und Balancewerte, das Sturzrisiko und die Balance im Stehen positiv und stärker als Radfahren. In der PNF- und Kontrollgruppe zeigten sich hingegen keine Veränderungen der untersuchten Parameter. Eine deutliche Korrelation zwischen der Lebensqualität und den klinischen und motorischen MS-Symptome bestand außerdem nur in der Gruppe mit den Fitnessspielen.
„Fitness-Spiele am Bildschirm können die vielfältigen Beeinträchtigungen bei Multipler Sklerose gleichzeitig ansprechen, einschließlich Gleichgewicht, Sturzrisiko, Haltungskontrolle und Fitness. Darüber hinaus hilft Exergaming, die Mobilität und posturale Kontrolle zu verbessern“, schlussfolgern die Autoren. Dies erweitere die evidenzbasierten Übungsmöglichkeiten, um Mobilitätseinschränkungen bei MS zu verhindern und zu verbessern.