Forscher bestätigen: MS hat ihren Ursprung im Immunsystem

NEW HAVEN (Biermann) – US-amerikanische Wissenschaftler haben ein mathematisches Modell sowie genetische Karten verschiedener Zelltypen entwickelt, mit deren Hilfe sie herausfinden können, welche genetischen Veränderungen zu autoimmunologischen Störungen führen. Dabei bestätigten sie die bestehende Hypothese, dass Multiple Sklerose (MS) ihren Ursprung im
Die Forscher nutzten das von ihnen entwickelte mathematische Modell, um die Daten genomweiter Assoziationsstudien zu Autoimmunstörungen auszuwerten und fanden dabei heraus, dass kleine Veränderungen im Erbgut, sogenannte Single-Nukleotid-Polymorphismen (SNP) ganz in der Nähe der DNA-Abschnitte auftreten, die für die Regulierung der Immunantwort verantwortlich sind.
Verglichen die Wissenschaftler die SNPs mit den von ihnen entwickelten genetischen Karten verschiedener Zelltypen, konnten sie genau bestimmen, welcher Zelltyp eine bestimmte Autoimmunstörung hervorruft und wie die DNA-Mutationen Immunzellen dazu veranlassen, autoaggressiv zu werden.
„Die genetischen Veränderungen, die zu Autoimmunstörungen führen, sind minimal. Sie verändern die Funktion von Eiweißen und waren deshalb bislang nur schwer zu untersuchen“, erklärte Bradley Bernstein, Professor für Pathologie am Massachusetts General Hospital.
Überrascht hat die Forscher dabei, dass die im Fall von MS gefundenen Erbgutveränderungen alle eng mit dem Immunsystem verknüpft waren. Die Wissenschaftler fanden keine genetische Variation, die das Nervensystem betrifft. Damit sei endgültig nachgewiesen, dass die MS eine Autoimmunstörung sei, bei deren Entstehung das Immunsystem die Hauptrolle spiele, schlussfolgerten die Forscher.