Forscher züchten erstmals Mäuse aus reprogrammierten Stammzellen
PARIS (MedCon) – Chinesische Forschergruppen haben erstmals adulte Hautzellen so reprogrammiert, dass aus den so gewonnen Stammzellen Mäuse gezüchtet werden konnten. Dies berichtet das Deutsche Ärzteblatt unter Berufung auf Beiträge in den Zeitschriften Nature und Cell Stem Cell. Bei einem Team pflanzten sich die so gewonnenen Tiere sogar fort.
Die Ergebnisse der Versuchsreihe zeigten, dass Stammzellen, die durch eine Umprogrammierung adulter Hautzellen gewonnen wurden, genauso wandelbar wie embryonale Stammzellen seien, zitiert das Blatt die Forscher. Neu programmierte adulte Zellen könnten demnach in Zukunft beim Menschen anstelle von embryonalen Stammzellen für Therapien etwa bei Organschäden verwendet werden.
Wie das Ärzteblatt berichtet, hatten die Forscher je eine durch Reprogrammierung gewonnene pluripotente Stammzelle in einen Zellhaufen injiziert, aus dem dann ein Mäuseembryo gezüchtet wurde, dessen Zellen ausschließlich das Erbgut der Stammzellen enthielten. Bislang war dies nur mit embryonalen Stammzellen gelungen.
Insgesamt hatten die Forscher 37 Stammzelllinien gezüchtet, drei davon konnten für die Zucht von 27 Mäusen verwendet werden. Eine männliche Maus erwies sich als fruchtbar; sie zeugte Kinder, die ebenfalls Nachwuchs bekamen.
Das Team um Shaorong Gao vom Nationalen Institut für biologische Forschung in Peking war nicht ganz so erfolgreich. Unter der Verwendung der gleichen Technik hatte es 187 Embryos geschaffen, von denen allerdings nur zwei ausgetragen wurden. Eines der beiden Tiere starb nach der Geburt, sodass nur ein Tier für weitere Zuchtversuche zur Verfügung steht.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 24.7.2009