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Früher Therapiebeginn begünstigt den Verlauf der MS

Erneut belegt eine Studie, dass sich ein früher Therapiebeginn positiv auf den Verlauf von Multipler Sklerose auswirkt

STOCKHOLM (Biermann) – Gerade in der Frühphase der Multiplen Sklerose (MS), wenn die Symptome der ersten SchübeEin Schub bei MS bedeutet, dass neue Symptome oder Beschwerden auftreten oder sich schon bestehende Krankheitszeichen verschlimmern. Dies ist Ausdruck einer erneuten Entzündungsaktivität im Gehirn. wieder vollständig abgeklungen sind, ist vielen Betroffenen nicht klar, warum sie trotzdem mit einer Therapie beginnen sollen. Dabei begünstigt die frühe Behandlung den Verlauf der MS, wie schwedische Wissenschaftler erneut gezeigt haben.

Sie hatten 639 Menschen, die in den Jahren 2001 bis 2007 eine MS-Diagnose erhalten hatten, über durchschnittlich 99 Monate hinweg begleitet. Ziel ihrer Untersuchung war es herauszufinden, welche Faktoren die Zeitspanne beeinflussen, bis die Studienteilnehmer einen EDSSDie EDSS (Expanded Disability Status Scale), auch als Kurtzke-Skalasiehe EDSS bekannt, ist eine Skala zur Erfassung von neurologischen Ausfällen. Dabei werden die Stufen 0-10 unterschieden: Die Stufe 0 entspricht keiner Behinderung. Es werden insbesondere die Gehfähigkeit sowie acht weitere Funktionssysteme bewertet, z.B. bedeutet EDSS 2.0 leichte Behinderung in einem funktionellen System, EDSS 4.0 gehfähig ohne  Hilfe und Ruhepause für mindestens 500m und während 12 Stunden aktiv trotz relativ schwerer Behinderung. EDSS 6.0 bedeutet gehfähig für etwa 100m mit einseitiger oder zeitweiliger Unterstützung (Gehhilfe). Auf Stufe 9 ist der Betroffene hingegen vollständig pflegebedürftig. 10 bedeutet Tod durch MS. Eine detaillierte Übersicht zum EDSS finden Sie auf der Seite der DMSG.-Wert von 4 entwickelten. Ab EDSS-Werten von 3 bis 5 soll das Risiko der Entwicklung der chronischen Verlaufsform (statt der schubförmigen MS) erhöht sein.

Dabei zeigte sich, dass Teilnehmer, die später mit der Therapie begonnen hatten, ein größeres Risiko hatten, einen EDSS-Wert von 4 zu erreichen als MS-Betroffene, die früher mit der Behandlung begonnen hatten. Dabei stieg das Risiko für jedes Jahr Verzögerung um 7,4 Prozent.

Teilnehmer, deren Therapie drei Jahre nach Auftreten der ersten Symptome begonnen hatte, erreichten einen EDSS-Wert von 4 früher als Teilnehmer, deren Behandlung innerhalb des ersten Jahres seit Auftreten der MS gestartet war. Prognostische Faktoren für das Voranschreiten der Behinderung waren der EDSS-Wert zu Studienbeginn und das Alter bei Auftreten erster MS-Symptome.

„Ein früher Behandlungsbeginn war in unserer Studie mit einem besseren klinischen Outcome verknüpft. Außerdem konnten wir die bereits gut etablierten Prognosefaktoren ‚später MS-Beginn‘ und ‚frühes Auftreten von Behinderung‘ bestätigen”, fassen die Autoren ihre Ergebnisse zusammen.

Quelle: Mult Scler, 17. Oktober 2016; doi: 10.1177/1352458516675039


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