Gebärmutterhalskrebs: Pap-Test
Eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) ist das Risiko Nummer eins für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Seit Oktober 2006 gibt es den ersten Impfstoff zum Schutz vor einer Infektion mit HPV.
Viele MS-Patienten sind junge Frauen, die sexuell aktiv sind. Neben der alljährlichen Krebsvorsorge sollte diese
Der Pap-Test
Zur Krebsvorsorge wird ein Zellabstrich vom Gebärmuttermund entnommen. Mit der mikroskopischen Untersuchung können Veränderungen des Zellgewebes festgestellt werden, die auf Entzündungen oder der Entwicklung von Tumorzellen beruhen können. Der Befund wird in fünf Stufen unterteilt.
Die erste Stufe (Pap I) ist ein völlig unauffälliger Befund. Pap II bedeutet, dass geringe auffällige Zellen vorhanden sind. Eine Kontrolle nach drei Monaten ist empfohlen.
Pap III zeigt stärker veränderte Zellen und ist kontrollbedürftig.
PapIIID ist eine leichte und mäßig stark ausgeprägte Vorstufe eines Gebärmutterhalskrebses.
Pap IVa und b sind schwerwiegende Krebsvorstufen und
PapV ist der akute Verdacht auf ein invasives Karzinom.
Der Pap-Test gehört zur alljährlichen Krebsvorsorge bei Frauen und die Kosten werden von der Kasse übernommen. Zellveränderungen, die Gebärmutterhalskrebs verursachen, können viele Jahre vor dem Krebs entstehen. Eine jährliche Vorsorgeuntersuchung ist ein Muss, auch nach Impfungen!
Was sind humane Papillomaviren?
Es gibt über 100 verschiedene Typen von HPV. Die vier häufigsten sind HPV6 und 11, die als Niedrigrisikotypen eingestuft werden können. Eine Infektion kann zu gutartigen Genitalwarzen führen. HPV 16 und 18 sind die beiden Hochrisikotypen, die entscheidend an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) beteiligt sind.
Eine Infektion erfolgt vornehmlich durch ungeschützten Sexualverkehr und ist die häufigste durch Geschlechtsverkehr übertragene Infektion. Eine Ansteckung bleibt meist unbemerkt und wird von dem
Der Impfstoff
Der zugelassene Impfstoff beugt Infektionen mit den vier oben genannten HPV-Typen vor. Eine Entstehung von Gewebeveränderungen am Gebärmutterhals, den so genannten zervikalen Dysplasien, wird verhindert. Diese Dysplasien werden in CIN 2 und 3 unterteilt, wobei die letztere als direkte Vorstufe des Gebärmutterhalskrebses eingestuft wird.
Auch nach einer Impfung ist ein regelmäßiger PAP-Test notwendig.
Wer sollte sich impfen lassen?
Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren. Sie sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr vorgenommen werden. Für Frauen, die nicht zu dieser Altersgruppe gehören, kann eine Impfung dennoch sinnvoll sein. Hierzu sollten Sie Ihren behandelnden Arzt befragen.
Auch nach dem ersten Geschlechtsverkehr kann sich eine Impfung noch eignen. Junge Menschen mit einem intakten Immunsystem bekämpfen eine Erstinfektion mit HPV meist erfolgreich. Eine Impfung kann vor erneuten mit einem oder mehreren im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen verhindern.
Bezahlt die Kasse, egal wie alt ich bin?
Die STIKO-Empfehlung gilt nur für Mädchen zwischen 12 und 17 Jahre, das heißt die Kosten werden von den Kassen übernommen. Fällt man nicht in diese Gruppe, kann man individuell bei der Kasse anfragen, ob diese die Kosten übernimmt.
Die Impfung ist teuer, wie kann ich sonst vorbeugen?
Die Impfung erfolgt in drei Einzeldosen, mit einer Wiederholung nach zwei und dann nach drei Monaten. Der Impfstoff kostet 465 Euro und zusammen mit dem Arzthonorar fallen rund 500 Euro an.
Vornehmlich kann man sich vor einer HPV-Infektion, aber auch anderen Geschlechtskrankheiten mit Kondomen schützen.
Ein HPV-Test kann die Virustypen nachweisen. Er wird mit einem Abstrich entnommen und in ein Labor geschickt. Der Test ist derzeit nicht in der kostenlosen jährlichen Vorsorge enthalten und somit keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Er kostet zwischen 40 und 80 Euro.
Allgemein sollte auf eine gesunde Ernährung, Vermeidung von Stress und der Verzicht von Zigaretten geachtet werden.
Ersetzt die HPV-Impfung die jährliche Vorsorgeuntersuchung und den PAP-Test?
Nein! Der Impfstoff wirkt gegen HPV 16 und 18, die für über 70 Prozent aller Gebärmutterhalskrebsfälle verantwortlich sind. Die restlichen 30 Prozent sind mit HPV-Typen infiziert, gegen die der Impfstoff nicht wirkt.
Quellen:
www.krebsinformationsdienst.de
www.rki.de