Gehirnatrophie als Ursache von Depressionen
MAILAND/BASEL (Biermann) – Atrophien im Bereich der Großhirnrinde des Frontallappens könnten dafür verantwortlich sein, dass MS-Betroffene auch eine Depression entwickeln. Dies berichten italienische Wissenschaftler in der Zeitschrift "Multiple Sclerosis".
Massimo Filippi und Kollegen von der Universität in Mailand hatten die MRT-Bilder von 123 Personen mit MS und 90 Kontrollpersonen analysiert und dabei die Verteilung von Läsionen und Atrophien in der weißen und grauen Gehirnsubstanz mit dem Auftreten von Depressions- und Erschöpfungssymptomen korreliert. Von den MS-Betroffenen hatten 69 eine Depression und 64 eine
Dabei zeigte sich, dass Atrophien im Frontal-, Parietal- und Okzipitallappen des Gehirns einen kombinierten Effekt auf Depression und Fatigue hatten. Atrophien in der unteren Stirnwindung des Frontallappens (Gyrus frontalis) waren mit Depressionen verknüpft.
Einen direkten Zusammenhang zwischen Atrophien der grauen Hirnsubstanz und dem Fortschreiten der Behinderung fanden hingegen Schweizer Wissenschaftler. Sie hatten ihre Studienteilnehmer in Gruppen mit stabilen und fortschreitenden
Dabei entdeckten sie bei Personen mit fortschreitenden EDSS-Werten deutliche Volumenrückgänge im sogenannten rechten Precuneus, einem Teil des mittleren Hirnmantels, sowie dem postzentralen Gyrus.
Quelle:
Multiple Sclerosis, 26. Juni 2013, doi: 10.1177/1352458513493034; 27. Juni 2013, doi: 10.1177/1352458513493684