Geringerer Impferfolg bei Menschen mit MS?

Ebenso wie Rheuma und Schuppenflechte ist auch die Multiple Sklerose eine chronisch-entzündliche Erkrankung, bei der das
Einer von zehn Menschen mit IMID bildete keine Antikörper Antikörper werden von so genannten B-Lymphozyten gebildet. Sie bilden mit einem Antigen, für das sie spezifisch sind, einen so genannten Antigen-Antikörper-Komplex. Durch diese Komplexierung werden verschiedene Abwehrmechanismen aktiviert.
Die allermeisten IMID-Betroffenen sprachen gut auf die Impfung an. Allerdings gab es auch Teilnehmende, die nach der Impfung mit einem m-RNA-Impfstoff keinen ausreichenden Immunschutz aufbauten: Einer von zehn Teilnehmenden mit IMID bildete keine neutralisierenden Antikörper gegen SARS-CoV-2 – unter den Gesunden nur einer von hundert.
Dabei betrafen die reduzierten Impfreaktionen unbehandelte, konventionell- und immuntherapierte IMID-Betroffene. Die Forschenden vermuten, dass dies nicht nur mit bestimmten Medikamenten zusammenhängt, sondern mit der chronischen Entzündung an sich. PD Dr. David Simon, Assistenzarzt der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und
Was die DMSG zur Corona-Impfung empfiehlt
Auch die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft nennt die Möglichkeit der Antikörperbestimmung nach der vollständig durchgeführten Impfung, wenn die Impfantwort als vermindert eingeschätzt wird – verweist allerdings auf deren eingeschränkte Aussagekraft. Denn es gibt durchaus Menschen, bei denen sogar nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung keine Antikörper im Blut zu finden sind.
Eine Möglichkeit, um den Immunschutz gegen SARS-CoV-2 zu optimieren, ist das erneute Impfen. Generell empfiehlt die DMSG Menschen mit MS eine Schutzimpfung mit allen in der EU zugelassen Covid-19-Impfstoffen – unter Einhaltung der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission.
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Im Interview „Multiple Sklerose in Zeiten der Corona-Pandemie“ rät Dr. med. Judith Bellmann-Strobl Menschen mit MS, sich darüber bewusst zu sein, dass sich bei ihnen möglicherweise ein verminderter Impferfolg einstellt. Die Neurologin und Oberärztin der Hochschulambulanz für Neuroimmunologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin betont aber: „Auch ein etwas reduzierter Impfschutz ist besser als kein Impfschutz.“ Das vollständige Interview lesen Sie hier.