Hauptakteure der MS-Entstehung entdeckt?

DRESDEN (Biermann) – Auf der Suche nach den Hauptübeltätern bei der Entstehung der MS sind Dresdner Forscher nun fündig geworden: Sogenannte slan dendritische Zellen (slanDC) scheinen an der Aktivierung der T-Zellen im Gehirn beteiligt zu sein und so zur Autoimmunreaktion bei Multipler Sklerose (MS) beizutragen.
In früheren Studien hatten Immunologen der Universität Dresden bereits beschrieben, dass slanDCs beim Menschen ausgesprochen entzündungsfördernde Eigenschaften besitzen. So aktivieren diese Immunzellen die Produktion großer Mengen verschiedener entzündungsfördernder Botenstoffe und fördern das Ausdifferenzieren von T-Zellen, die bei vielen entzündlichen Prozessen eine wichtige Rolle spielen. So fanden die Forscher Ansammlungen von slanDCs in betroffenen Geweben von Patienten mit anderen Autoimmunstörungen wie rheumatoider Arthritis, Psoriasis und Lupus erythematosus.
Über die Beteiligung der humanen dendritischen Zellen an der Entstehung der Multiplen Sklerose war hingegen bislang noch wenig bekannt, denn das Augenmerk der Forschung lag hauptsächlich auf den T-Zellen und ihren Wechselwirkungen. Deshalb gingen Prof. Tjalf Ziemssen und seine Kollegen in der Kausalkette der MS-Entstehung einen Schritt zurück. Schließlich benötigen die T-Zellen ein Signal, um aktiviert zu werden – beispielsweise durch dendritische Zellen wie slanDC.
Entsprechend konnte das Forscherteam nachweisen, dass die Anzahl der slanDC im Gewebe höher ist, je stärker die Entzündungen im Gehirn fortgeschritten sind.
Die Wissenschaftler glauben nun, dass eine gezielte Therapie, die an den dendritischen Zellen ansetzt, besser steuerbar, aber gleichzeitig effektiv sein könne. Die Ergebnisse stützen auch den Ansatz, Therapien nicht generell auf das