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Hilft Weihrauch bei früher Multipler Sklerose?

Hilft Weihrauch bei frueher Multipler Sklerose
Eine neue Studie bestätigt, dass Weihrauch-Extrakt die entzündliche Aktivität bei Multiple Sklerose senken kann.

KIEL (Biermann) – Ein standardisierter Extrakt aus Weihrauch kann die entzündliche Aktivität bei schubförmiger Multipler Sklerose (MS) deutlich senken. Das geht aus einer kleinen, mehrjährigen Studie hervor, die Wissenschaftler des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein durchgeführt haben. 

Unter der Leitung von Dr. Klarissa Stürner, Oberärztin an der Klinik für Neurologie in Kiel, hatten 28 Studienteilnehmer im Rahmen einer Phase-II-Studie über einen Zeitraum von acht Monaten dreimal täglich Weihrauchextrakt als Kapseln eingenommen. Magnetresonanztomographische Untersuchungen zeigten schließlich, dass die entzündliche Aktivität der MS bei den Probanden signifikant abgenommen hatte.

„Die Studienergebnisse haben unsere Erwartungen insbesondere in der Zusammenschau der positiven Effekte der Weihraucheinnahme auf bildgebende, klinische und immunologische Messwerte übertroffen“, sagten die beiden verantwortlichen Studienleiter Stürner und Prof. Christoph Heesen vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. „Sie sind jedoch vor allem als Aufforderung für die Durchführung einer kontrollierten Phase-II- oder -III-Studie anzusehen“, betonten sie.

In Phase-II-Studien wird zunächst geprüft, ob das untersuchte Arzneimittel die gewünschte Wirksamkeit zeigt, welche Nebenwirkungen auftreten und welche Dosierung am besten ist. In Phase-III-Studien werden Arzneimittel, die in Phase II positiv abgeschnitten haben, dann an einer größeren Gruppe erprobt, um zu sehen, ob sich die Ergebnisse aus Phase II auch bei vielen unterschiedlichen Teilnehmern bestätigen lassen.

Nach Ansicht der Forscher könnte Weihrauch aufgrund der geringen Nebenwirkungen insbesondere für gering und/oder erst seit Kurzem von der MS Betroffene eine Behandlungsoption darstellen. „Hierzu sind jedoch weitere Studien erforderlich. Unser nächstes Ziel ist daher die Gewinnung eines Sponsors zur Weiterführung dieses vielversprechenden Therapieansatzes“, sagte Stürner. Von der eigenständigen Einnahme von frei verkäuflich erhältlichen Weihrauchpräparaten raten die Wissenschaftler ausdrücklich ab.

Quelle: Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry, 16. Dezember 2017; doi: 10.1136/jnnp-2017-317101