Hirnmechanismen der Fatigue bei MS aufgeklärt

KONSTANZ (Biermann) – Die
Einem Team von Ärzten und Wissenschaftlern unter der Leitung von Prof. Christian Dettmers und Prof. Mircea Ariel Schoenfeld aus den Kliniken Schmieder Konstanz und Heidelberg ist nun allerdings ein Durchbruch beim Verständnis dieser Symptome gelungen.
Das Team hatte im Rahmen eines Forschungsprojektes MS-Betroffene mit unterschiedlichen Ausprägungen von Fatigue mittels funktioneller
„Zum ersten Mal ist es gelungen, Funktionsveränderungen in unterschiedlichen Hirnnetzwerken der Studienteilnehmer mit Fatigue nachzuweisen“, erklärte der Erstautor der Arbeit, Dr. Stefan Spiteri. Die abnorme Grundmüdigkeit spiegelte sich in einer veränderten Aktivität höherer Kontrollnetzwerke des Vorderhirns wider.
Demgegenüber beobachteten die Wissenschaftler eine Abnahme der Aktivität in visuellen Aufmerksamkeitsnetzwerken des Hinterhaupthirns, die mit einer abnormen Erschöpfbarkeit während der bearbeiteten visuellen Arbeitsgedächtnisaufgabe einherging.
Die Erkenntnis, dass Ermüdung und Ermüdbarkeit bei Menschen mit MS unterschiedliche Korrelate in der Hirnfunktion haben, trägt nach Ansicht der Wissenschaftler wesentlich zum Verständnis der Symptome bei. Sie könnte als Basis für die Entwicklung neuer Behandlungsansätze dienen, zum Beispiel durch transkranielle elektrische oder magnetische Stimulation der entsprechenden Hirnareale, sind die Forscher optimistisch.
Quelle: Mult Scler, 1. November 2017; doi: 10.1177/1352458517743090.