Impfung schützt vor dem eigenen Immunsystem
HEIDELBERG (MedCon) – Neue Hoffnung auf einen Impfstoff gegen MS: Deutschen Wissenschaftlern ist es gelungen, Mäuse mit speziell präparierten, körpereigenen Immunzellen zu impfen und die Erkrankung an einer MS-ähnlichen Nervenentzündung zu verhindern.
Die Entdeckung gelang den Wissenschaftlern im Rahmen ihrer Forschung, die Abstoßung des Spenderorgans nach einer Transplantation zu verhindern, ohne dabei das
"Die
Dafür beluden die Forscher die Immunzellen von Mäusen mit einem markanten Eiweiß aus dem Nervensystem, behandelten sie mit einem Chemotherapeutikum und injizierten sie wieder den Spendertieren. Daraufhin ließ sich bei diesen Mäusen die Experimentelle Autoimmune Enzephalitis – die "Multiple Sklerose" bei Tieren – nicht mehr auslösen, sie waren resistent. "Die behandelten Zellen präsentieren das Zieleiweiß und unterdrücken gleichzeitig die Immunantwort. Dadurch gewöhnen sich die Immunzellen an das Protein und attackieren es später auch ohne Hemmstoff nicht mehr", erklärte Terness.
Die Wissenschaftler wollen nun untersuchen, ob diese Methode auch bei bereits bestehender Multipler Sklerose greift. Im Tierversuch soll getestet werden, ob die Impfung mit behandelten, körpereigenen Zellen nicht nur eine vorbeugende, sondern auch eine therapeutische Wirkung besitzt.
Quelle: Terness P et al., PNAS 2008. 105: 18442 - 18447