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Ist eine Myelinreparatur bei Multipler Sklerose möglich?

Ist eine Myelinreparatur bei Multipler Sklerose moeglich
Bisher können MS-Medikamente Schübe vorbeugen, jedoch keine entstandenen Schäden im Nervensystem heilen. Ein Forscherteam fand nun heraus, dass bestimmte Immunzellen für die Reparatur beschädigten Myelins verantwortlich sind.

BELFAST (Biermann) – Bei der Multiplen Sklerose (MS) führen Schäden an der MyelinscheideNervenfaserhülle, die das Axon umgibt und aus Myelin gebildet wird. von Nervenfasern zu motorischen Einschränkungen und Behinderung. Gemeinsam mit Kollegen aus Cambridge, San Francisco, Edinburgh, Maynooth und Nizza haben irische Wissenschaftler nun herausgefunden, dass bestimmte Immunzellen maßgeblich für die Reparatur beschädigten Myelins verantwortlich sind.

Bislang verfügbare MS-Medikamente können Schüben vorbeugen, bereits entstandene Schäden im Nervensystem können sie nicht heilen. Wie Dr. Yvonne Dombrowski und Dr. Denise Fitzgerald vom Wellcome-Wolfson-Institut für Experimentelle Medizin an der Queen’s University Belfast nun herausgefunden haben, lässt ein bestimmtes, von regulatorischen T-Zellen produziertes Eiweiß Stammzellen des Gehirns zu OligodendrozytenGliazellen im ZNSZentralnervensystem, die Myelin im zentralen Nervensystem bilden. reifen. Diese Zellen wiederum produzieren das MyelinAls Myelin bezeichnet man die Hüll- und Isoliersubstanz der Nervenfasern, die aus Lipiden und Proteinen besteht. Sie umgibt Nervenzellkörper und Axone und fördert die schnellere Weiterleitung einer Information. Im Zentralen Nervensystem wird es von Oligodendrozyten, im peripheren Nervensystem von den Schwann-Zellen gebildet., das die Nervenfasern umgibt.

Bislang war von den untersuchten Immunzellen lediglich bekannt, dass sie die Aktivierung des Immunsystems unterdrücken und dadurch verhindern, dass das ImmunsystemDas Immunsystem ist ein komplexes System von Zellen und Zellfunktionen in einem Lebewesen. Es dient der Abwehr von fremden Substanzen und Krankheitserregern. körpereigenes Gewebe angreift. Bei der MS ist diese Funktion gestört.

Laut Dombrowski, Hauptautorin der Studie, sei ihrem Team ein neuartiger Ansatz gelungen zu entschlüsseln, wie das Immunsystem Schäden am Gehirn repariert. „Dieses Wissen ist entscheidend, um Therapien für neurologische Störungen wie die MS zu entwickeln, die nicht nur die Zahl der SchübeEin Schub bei MS bedeutet, dass neue Symptome oder Beschwerden auftreten oder sich schon bestehende Krankheitszeichen verschlimmern. Dies ist Ausdruck einer erneuten Entzündungsaktivität im Gehirn. verringern, sondern Myelinschäden reparieren. Die Kombination beider Ansätze in der Zukunft könnte zu einem besseren Therapierfolg führen“, zeigte sich Dombrowski optimistisch.

Quelle: Nature Neuroscience, 13. März 2017