Kaliumkanäle und Einwanderung von Immunzellen
MÜNSTER (Biermann) – Wissenschaftler der Universität Münster haben einen neuen Mechanismus zur Behandlung der Multiplen Sklerose entdeckt: einen Kaliumkanal, der die Einwanderung von Immunzellen in das Gehirn reguliert. Sie glauben, dass eine Aktivierung dieses Kanals eine Basis für neue Therapien sein könnte.
"Wir gehen davon aus, dass ein komplexer Prozess zur Entstehung von Symptomen der Krankheit beiträgt", erläutert Dr. Sven Meuth, stellvertretender Direktor der Klinik für Allgemeine Neurologie der Uniklinik Münster: "Zunächst werden die schädlichen Immunzellen in den Lymphknoten und der Milz aktiviert. In einem zweiten Schritt passieren sie die
An allen drei Phasen sind Zellen mit bestimmten Ionenkanälen beteiligt – das sind
Schon jetzt existieren MS-Medikamente, die die Immunzellwanderung über die Blut-Hirn-Schranke blockieren und so beweisen, dass die Strategie aufgeht. In weiteren Studien wollen die Forscher nun Substanzen entwickeln, die auf den speziellen Kaliumkanal gezielter und stärker einwirken und eines Tages die Therapie der Multiplen Sklerose bereichern können.