Keine MS durch Kopfverletzungen
AALBORG/KOPENHAGEN (MedCon) – Auf der Suche nach den Ursachen der Multiplen Sklerose sind viele Faktoren in der Diskussion, darunter auch körperliche Traumen. Nun konnten dänischen Wissenschaftler aber belegen, dass Kopfverletzungen nicht zu MS führen.
Wie C. Pfleger vom Århus University Hospital und Kollegen in der Zeitschrift Multiple Sclerosis berichten, hatten sie die Krankengeschichten von mehr als 150.000 Patienten ausgewertet, die zwischen 1977 und 1992 wegen einer Kopfverletzung im Krankenhaus behandelt worden waren.
Dabei zeigte sich, dass die beobachtete Zahl der später aufgetretenen MS-Fälle (182) niedriger war als rein statistisch zu erwarten gewesen wäre (193,6). Wurden unsichere MS-Diagnosen aus der Analyse ausgeschlossen, betrug das Verhältnis 171 zu 164,7.
Ähnlich fiel das Ergebnis aus, wenn die Forscher nur die Patienten in die Untersuchung einschlossen, die eine schwere Kopfverletzung erlitten hatten: In dieser Gruppe traten 15 MS-Fälle auf, was beinahe dem statistischen Wert von 15,3 entspricht. Wurden unsichere MS-Diagnosen nicht berücksichtigt, betrug das Verhältnis 13 zu 12,9.
Auch bei der Unterscheidung von männlichen und weiblichen Studienteilnehmern ergab sich kein Hinweis darauf, dass ein Kopftrauma das MS-Risiko erhöht.
Quelle: Pfleger CH et al., Multiple Sclerosis 2008 Nov 21. msj.sagepub.com