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Kochsalz wirkt im ZNS – vor allem bei Frauen

BURLINGTON (Biermann) – In den vergangenen hundert Jahren hat sich InzidenzAls Inzidenz bezeichnet man die Anzahl der Neuerkrankungen einer Erkrankung in einem bestimmten Zeitraum. der Multiplen Sklerose (MS) bei Frauen fast verdreifacht. Forscher vermuten deshalb den Einfluss eines Umweltfaktors, der speziell bei Frauen wirksam wird. Ein solcher Faktor könnte Kochsalz sein, wie aus einer Studie US-amerikanischer Wissenschaftler nun hervorgeht.

Sie konnten zeigen, dass die Aufnahme großer Mengen Kochsalz die künstlich ausgelöste MS bei Tieren abhängig von der genetischen Veranlagung und dem Geschlecht der Versuchstiere verschlimmerte. Jüngere Studien hatten bereits darauf hingedeutet, dass die Aufnahme von Kochsalz ein Risikofaktor für das Auftreten einer MS ist.

So verschlechterte sich in der aktuellen Untersuchung die MS in einer Gruppe von Mäusen nach Gabe salzreicher Nahrung sehr stark und unabhängig vom Geschlecht. In der zweiten Gruppe war dieser Effekt nur bei den weiblichen Tieren zu sehen. In der dritten Gruppe zeigten weder eine salzreiche noch eine salzarme Ernährung eine Wirkung.

Als Folgen des hohen Salzkonsums fanden die Forscher eine erhöhte Durchlässigkeit der Blut-Hirn-SchrankeDie Blut-Hirn-Schranke ist eine selektiv durchlässige Barriere zwischen dem Blutgefäßsystem und dem Zentralen Nervensystem durch die der Stoffaustausch kontrolliert wird. Diese "Schranke" soll das Gehirn vor toxischen (giftigen) Substanzen schützen. Der wesentliche Bestandteil dieser Schranke oder Barriere sind Endothelzellen, die die kapillaren Blutgefäße im Gehirn auskleiden. und eine verstärkte Hirnpathologie. Eine erhöhte Aktivität von Th17- oder Th1-Helferzellen, wie sie in früheren Studien als Folge erhöhten Salzkonsums postuliert wurde, konnten die Forscher nicht nachweisen.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Auswirkungen von Kochsalz auf autoimmune Entzündungsprozesse im Nervensystem geschlechtsspezifisch, genetisch bedingt und ZNSZentralnervensystem-vermittelt sind“, schlussfolgern die Autoren.