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Kognitive Störungen geben Hinweis auf MS-Verlauf

Stilisierte Abbildung Gehirn als bunte Puzzleteile
VERONA (Biermann) – Viele Menschen mit Multipler Sklerose (MS) fühlen sich in ihrer mentalen Leistungsfähigkeit beeinträchtigt: Sie haben Schwierigkeiten, sich Dinge zu merken oder mehrere Informationen gleichzeitig zu verarbeiten.

Nun hat ein italienisch-britisches Forscherteam gezeigt, dass das frühe Auftreten solcher kognitiver Beeinträchtigungen ein Warnzeichen für das Auftreten einer Behinderung und einen insgesamt ungünstigeren Verlauf der MS sein kann. Betroffene sollten deshalb engmaschige betreut werden.

Unter der Leitung von Massimiliano Calabrese von der Universität Verona hatten die Wissenschaftler über acht Jahre hinweg die gesundheitliche Entwicklung von 78 Studienteilnehmer mit MS analysiert. Alle Teilnehmer hatten sich zum Zeitpunkt der Diagnose einer neuropsychologischen Testung und einer strukturellen Magnetresonanztomographie unterzogen, alle sechs Monate wurden sie klinisch untersucht. Eine Messung der Cortexdicke erfolgte zu Beginn und am Ende der Studie. Zusätzlich wurden die Studienteilnehmer hinsichtlich ihrer geistigen Leistungsfähigkeit als nicht, leicht und stark beeinträchtigt eingruppiert.

Die nachträgliche Korrelation der erhobenen Parameter zeigte, dass das Auftreten einer kognitiven Beeinträchtigung zum Diagnosezeitpunkt ein guter Prädiktor für die Konversion der Symptome zur klinisch definierten MS, das Voranschreiten einer Behinderung, einen Übergang zur sekundär progredienten MS-Form und eine Abnahme der grauen Substanz war.

„Unsere Ergebnisse stützen und erweitern die Hinweise darauf, dass früh auftretende kognitive Beeinträchtigungen dabei helfen können, die Menschen mit MS zu identifizieren, die ein hohes Risiko für eine Behinderungsprogression und einen ungünstigeren MS-Verlauf haben. Entsprechend sollten Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit als Marker für eine sehr aggressive Pathologie betrachtet werden“, schlussfolgern die Autoren.

 

Quelle: Multiple Sclerosis, 15. August 2016, doi: 10.1177/1352458516665496