Konstanter Hormonspiegel bremst Entzündungsaktivität

US-amerikanische Forscher haben die Frage untersucht, ob sich durch die kontinuierliche Einnahme oraler Kontrazeptiva die Entzündungsaktivität der MS verringern lässt. Und sie konnten einen entsprechenden Einfluss tatsächlich in der Bildgebung nachweisen. Auf die Schubrate wirkte sich die kontinuierliche Hormongabe allerdings nicht aus.
Für ihre Analyse werteten die Forscher Daten von Frauen im Alter von 18 bis 50 Jahren aus, die an der Universität von Kalifornien in San Francisco, USA, wegen einer MS in Behandlung waren. Dabei identifizierten sie 19 Frauen mit schubförmiger MS, die über drei Monate hinweg täglich Hormone einnahmen. Dieser Gruppe stellten die Forscher Frauen mit zyklischer Hormoneinnahme (21 Tage Hormone, 7 Tage Placebo) gegenüber, die jedoch hinsichtlich der eingenommenen Hormone, Alter, MS-Dauer und MS-Therapie vergleichbar waren.
Dabei zeigte sich, dass zwischen den Gruppen kein Unterschied in der Zeit bis zum nächsten Schub (p = 0,50) bestand. Die Gruppe der kontinuierlichen OK-Anwenderinnen, die über ein Jahr beobachtet wurde, zeigte eine signifikant längere Zeit bis zur nächsten nachweisbaren
In dieser explorativen Studie zeigten Frauen mit kontinuierlicher Einnahme von OK einen Trend zu weniger Entzündungsaktivität im MRT im Vergleich zu Frauen mit zyklischen OK. Dieser Unterschied spiegelte sich allerdings nicht in den Rezidivraten wider, fassen die Autoren ihre Ergebnisse zusammen. Zugleich verweisen sie aber auch auf die geringe Zahl der Teilnehmerinnen und damit die eingeschränkte Aussagekraft der Studie hin.
Die Autoren resümieren, dass die Ergebnisse uns zumindest die Gewissheit gäben, dass bei Frauen, die kontinuierliche OK zur Linderung von zyklusbedingten Schwankungen der MS-Symptome verwenden, keine Zunahme der Entzündungsaktivität zu verzeichnen ist.
Quelle: Chen CS et al., Mult Scler Relat Disord 2020 Feb 6;41:101970.