Krankheitsschübe bei Multipler Sklerose frühzeitig im Blut erkennen
HANNOVER (BIERMANN) - Die Diagnose eines Schubes bei Multipler Sklerose ist schwierig, nur ungefähr jeder vierte Schub wird tatsächlich festgestellt und behandelt. Grund dafür ist oft auch die aufwendige und teure Untersuchung im Kernspintomographen. Das zumindest könnte sich bald ändern: Wissenschaftler der medizinischen Hochschule in Hannover arbeiten an einem Bluttest, der
„Wir haben herausgefunden, dass Patienten, die mit einem MS-Schub in die Klinik kommen, vermehrt einen Autoantikörper gegen ein Protein namens alpha-Fodrin im Blut haben“, erläuterte Professor Torsten Witte im Newsletter des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Der Autoantikörper, der sich gegen ein körpereigenes Protein richtet, könnte demnach ein frühes Anzeichen für einen Schub sein. Alpha-Fodrin befindet sich in großen Mengen in den
Ziel der Forscher ist es, einen Bluttest zu entwickeln, der alpha-Fodrin im Blut nachweist. Im jetzigen Teststadium können sie bereits in 80 Prozent der Fälle einen MS-Schub sicher nachweisen – auch im Blut vermeintlich symptomfreier Patienten. Im Kernspintomographen konnte in diesen Fällen ein bislang unentdecktes Fortschreiten der Krankheit bestätigt werden.
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung, „Aktuelle Ergebnisse aus der Gesundheitsforschung“, Newsletter 45, März 2010