Langes Stillen verringert das MS-Risiko

LOS ANGELES (Biermann) – Stillen ist nicht nur die beste Ernährung für Babys, sondern hat auch für Mütter viele gesundheitliche Vorzüge. So haben US-amerikanische Wissenschaftlerinnen in Zusammenarbeit mit Kolleginnen aus Bochum und Gießen beispielsweise nachgewiesen, dass längeres Stillen das MS-Risiko der Mütter positiv beeinflusst.
Um herauszufinden, ob die Stilldauer oder die Zahl der fruchtbaren Lebensjahre einer Frau das MS-Risiko beeinflussen, hatten die Wissenschaftlerinnen die Daten von 397 Frauen mit einer neu diagnostizierten MS oder einem klinisch isolierten Syndrom (KIS) und 433 Kontrollpersonen ausgewertet. Die Studienteilnehmerinnen hatten Fragebögen ausgefüllt, in denen sie Angaben zu Schwangerschaften, zum Stillen, zur Nutzung hormoneller Kontrazeptiva, zum Alter bei Einsetzen der Menstruation oder Menopause und Zeiten ohne Monatsblutung machen sollten. Daraus errechneten die Forscherinnen die fruchtbaren Jahre der Studienteilnehmerinnen.
Dabei zeigte sich, dass eine kumulative Stilldauer von mindestens 15 Monaten das MS-/KIS-Risiko gegenüber einer Stilldauer von null bis vier Monaten um 53 Prozent reduzierte. Ein Alter von mindestens 15 Jahren bei Einsetzen der ersten Regelblutung verringerte das Risiko um 44 Prozent.
Die Gesamtzahl fruchtbarer Jahre und andere Faktoren, die diese definieren (z. B. Schwangerschaften, Episoden ohne Monatsblutung, Einnahme der Pille), sowie das Alter der Frauen bei der Geburt ihres ersten Kindes schienen hingegen keinen Einfluss auf das MS-/KIS-Risiko zu haben.
„Frauen, die länger stillen, haben danach ein geringeres MS-Risiko. Dieses Ergebnis ergänzt die bereits bekannten gesundheitlichen Vorteile des Stillens für Mütter und stützt unsere früheren Beobachtungen, dass Mütter mit MS, die ausschließlich stillen, ein geringeres Risiko für
Quelle: Neurology, 12. Juli 2017; dx.doi.org/10.1212/WNL.0000000000004207