Lithium schützt vor künstlicher MS
BIRMINGHAM (MedCon) – Britischen Wissenschaftlern ist es am Tiermodell gelungen, mit Lithium die MS-typischen Symptome zu unterdrücken. Dies geht aus einem aktuellen Beitrag im Journal of Immunology hervor.
"Die Experimentelle autoimmune Enzephalomyelitis (EAE) führt bei Tieren zu vielen Charakteristika der Multiplen Sklerose, für die es bislang keine geeignete Therapie gibt. Wir untersuchten deshalb, ob Lithium, ein Hemmer des Enzyms Glycogen-Synthasekinase-3 (GSK3), die EAE von Mäusen lindern kann", schreiben Patrizia De Sarno und Kollegen.
Dabei fanden sie, dass die Behandlung der Versuchstiere mit Lithium vor dem künstlichen Auslösen der Erkrankung die klinischen Symptome der EAE deutlich unterdrückte und den Abbau des
Verabreichten die Forscher das Lithium nach dem Auftreten der Erkrankung, war die Erkrankung schwächer ausgeprägt und die Tiere erholten sich leichter. Im Gegensatz dazu erkrankten Versuchstiere, die die GSK3 bilden konnten, schneller und schwerer.
Bei Mäusen, die unter schubförmig remittierender EAE litten, hielt die positive Wirkung des Lithiums bei Gabe nach der ersten klinischen Episode für 90 Tage an, nach Absetzen der Substanz verschlechterte sich die Erkrankung rasch.
"Diese Ergebnisse zeigen, dass Lithium die EAE unterdrückt, und identifizieren GSK3 als neues Ziel für eine therapeutische Intervention, die sich bei Multipler Sklerose und anderen Autoimmunerkrankungen als hilfreich erweisen könnte", schlussfolgern die Wissenschaftler abschließend.
Quelle: J Immunol. 2008; 181(1): 338 - 345