Medikament gegen Blasenstörungen fördert die Myelinbildung
BUFFALO (Biermann) – Wissenschaftler der Universität Buffalo (USA) haben entdeckt, dass ein bereits auf dem Markt befindliches Medikament die
„Wir gehen davon aus, dass bei der Multiplen Sklerose die Vorläuferzellen der myelinbildenden
Für ihre Studie hatten Sim und Kollegen zuerst die molekularen Abläufe erforscht, die die Differenzierung menschlicher Vorläuferzellen von Oligodendrozyten begleiten. Danach suchten sie nach Wirkstoffen, die den Differenzierungsprozess und die Myelinproduktion fördern könnten.
Dabei zeigte sich, dass die Differenzierung komplett blockiert war, wenn ein Muskarinrezeptor auf den Vorläuferzellen aktiviert war. „Also dachten wir, wenn wir etwas finden, das den Rezeptor blockiert statt ihn zu aktivieren, müsste das die Differenzierung fördern.“ Da die Muskeln in der Blase ebenfalls verschiedene Muskarinrezeptoren besitzen, testeten die Forscher den Wirkstoff Solifenacin, ein Präparat zur Behandlung der überaktiven Blase, das die Muskarinrezeptoren blockiert.
Um herauszufinden, ob der Wirkstoff die Myelinsynthese anregt, transplantierten die Forscher mit Solifenacin behandelte menschliche Vorläuferzellen von Oligodendrozyten in Mäuse, die kein
Dass dies auch mit einer verbesserten Funktion der Nervenzellen einherging, zeigten die Wissenschaftler mit Hilfe der Reizleitungsgeschwindigkeit nach akustischen Reizen. So verbesserte sich die Reizleitung bei Tieren, denen mit Solifenacin behandelte Vorläuferzellen von Oligodendrozyten transplantiert worden waren.
Die Wissenschaftler betonen allerdings, dass dies bislang nur vorklinische Forschungsarbeiten seien, Studien mit Patienten stünden bislang noch aus, sollen aber folgen.