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Medikamenten-Fähre transportiert Wirkstoffe sicher ins Gehirn

BONN (Biermann) – Bonner Wissenschaftler haben eine "Medikamenten-Fähre" entwickelt, die Wirkstoffe von der Blutbahn gezielt ins Gehirn befördern kann. Tierstudien belegen, dass dieses Transportsystem die natürliche Blut-Hirn-SchrankeDie Blut-Hirn-Schranke ist eine selektiv durchlässige Barriere zwischen dem Blutgefäßsystem und dem Zentralen Nervensystem durch die der Stoffaustausch kontrolliert wird. Diese "Schranke" soll das Gehirn vor toxischen (giftigen) Substanzen schützen. Der wesentliche Bestandteil dieser Schranke oder Barriere sind Endothelzellen, die die kapillaren Blutgefäße im Gehirn auskleiden. überwindet, die das Gehirn üblicherweise vor einer medikamentösen Behandlung abschottet.

Die Blut-Hirn-Schranke ist eine natürliche Barriere zwischen dem Blutkreislauf und dem Gehirn. Sie schützt das Gehirn vor im Blut zirkulierenden Krankheitserregern oder Toxinen, erschwert aber auch die medikamentöse Behandlung von neurologischen Erkrankungen, da viele Arzneistoffe die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren können.

 


Neue Perspektiven Für MS-Therapie

Das neuartige Transport-Verfahren eröffnet auch neue Perspektiven für die Therapie der Multiplen Sklerose. Es beruht auf mikroskopisch kleinen, künstlich hergestellten Proteinkapseln, die darauf programmiert sind, Wirkstoffe in Gehirnzellen abzugeben.

Um die Medikamenten-Fähre zu testen, verabreichten die Forscher um Projektleiter Dr. Heiko Manninga Mäusen einen leicht nachweisbaren Markierungsstoff in die Blutbahn. Und tatsächlich fand sich der Markierungsstoff kurze Zeit später im Gehirn wieder.

 


Transportsicherheit: Lieferschäden ausgeschlossen

"Unsere Fähre wird vom Gehirn als etwas wahrgenommen, das es unbedingt benötigt. So kann sie durch die Blut-Hirn-Schranke schlüpfen", sagt Manninga. "Damit sind wir in der Lage, eine Vielzahl von Wirkstoffen von der Blutbahn ins Gehirn zu transportieren. Dass das Verfahren so gezielt wirkt, hat uns selbst überrascht."

Die Untersuchungen zeigen zudem, dass die Fracht nicht nur in den Zellen ankommt, sondern dort auch noch funktionsfähig ist. "Das Paket wird unbeschadet abgeliefert, das ist Voraussetzung für eine mögliche Therapie", so Manninga.


Quelle: Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften/Life Science Inkubator am Forschungszentrum caesar, 23. März 2012


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