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Mit elektrischen Impulsen gegen Schmerzen

Am Tübinger Universitätsklinikum können Menschen mit chronischen Schmerzen Hilfe finden: Mit Stromstößen versuchen die Ärzte, das Leiden der Patienten zu lindern – und das praktisch ohne Nebenwirkungen.

TÜBINGEN (Biermann)   Am Tübinger Universitätsklinikum können Menschen mit chronischen Schmerzen Hilfe finden: Mit Stromstößen versuchen die Ärzte, das Leiden der Patienten zu lindern – und das praktisch ohne Nebenwirkungen.

Bereits in der Antike vermuteten die Menschen, dass ihnen leichte Stromstöße gegen Schmerzen helfen könnten. Als Energiequelle nutzten sie damals Fische, die elektrische Impulse abgaben. Danach geriet dieser Ansatz allerdings erst einmal für lange Zeit in Vergessenheit, bis zwei Forscher in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts die Wirkweise wissenschaftlich beschrieben.

In Tübingen sammelten die Mediziner in den vergangenen fünf Jahren praktische Erfahrungen mit dem Verfahren. Mit positiven Ergebnissen, wie Dr. Guilherme Lepski, Facharzt der Tübinger Universitätsklinik für Neurochirurgie, bestätigte: „Patienten mit chronischen Schmerzen, bei denen chirurgische Eingriffe und medikamentöse oder physikalische Therapieformen nicht erfolgreich waren, dürfen sich von der Rückenmarksstimulation Besserung erhoffen.“

Zunächst wird für dieses Verfahren in einer kleinen Operation unter lokaler Betäubung eine Elektrode in den Spinalkanal der Wirbelsäule eingebracht. Ob diese richtig sitzt, überprüft der Arzt noch während der Operation, indem er anhand elektrischer Signale ein Kribbeln an der schmerzenden Stelle hervorruft. In der auf die Operation folgenden Woche liefert ein Pulsgenerator, der sich noch außerhalb des Körpers befindet, die schmerzlindernden Signale. Ist das Verfahren erfolgreich, so wird auch der Signalgeber unter die Haut verpflanzt.

Die Therapieform, deren Kosten in bestimmten Fällen auch die Krankenkasse übernimmt, kommt bei einer Vielzahl von Schmerzpatienten infrage. Erfolgreich behandelt wurden beispielsweise bereits Patienten nach Rückenoperationen, Durchblutungsstörungen in Füßen oder Händen sowie nach Entzündungserkrankungen.

Quelle: Universitätsklinikum Tübingen

 

 


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