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MS-Diagnose elektrophysiologisch sichern

DARMSTADT (Biermann) – Trotz guter DiagnosekriterienAspekte, deren Vorhandensein für eine Diagnose gefordert werden. Derzeit werden für die Diagnosestellung der MS die so genannten McDonald-Kriterien herangezogen. Die Poser-Kriterien aus den 80er Jahren sind mittlerweile nicht mehr gebräuchlich. erkennen Ärzte in Deutschland Multiple Sklerose oft erst drei bis vier Jahre nach Auftreten der ersten Anzeichen. Denn die MS-Symptome dauern vor allem zu Beginn häufig nur kurz an und ähneln einer Vielzahl anderer Krankheiten. Manche Betroffene erleben zu Beginn der MS Seh- oder Gefühlsstörungen, bei anderen ist die MotorikAls Motorik werden die vom Gehirn gesteuerten Bewegungsvorgänge bezeichnet. Bewegungsmuster werden im Kortex (Großhirn) entworfen und werden über das Rückenmark sowie die peripheren Nerven zum Muskel weitergeleitet. vorübergehend beeinträchtigt.

Anlässlich des Welt-Multiple-Sklerose-Tages im Mai hat die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN) deshalb dazu geraten, die Diagnose gleich zu Beginn mithilfe sogenannter evozierter Potenziale (EP) abzusichern.

Bei diesem elektrophysiologischen Verfahren wird gemessen, wie gut Nervenbahnen Signale weiterleiten können. "In nicht eindeutigen Fällen können evozierte Potenziale die Diagnose sichern", so Prof. Helmut Buchner, Chefarzt an der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie in Recklinghausen. Denn ist die Funktion der Nervenbahnen wie bei Menschen mit MS gestört, messen evozierte Potenziale eine verringerte Leitgeschwindigkeit beispielsweise in den Nervenbahnen zu den Füßen oder den Handgelenken.

"Bei Menschen mit MS messen wir etwa die visuelle Leitfähigkeit durch das Auge, den Sehnerv und das Gehirn nach Stimulation mit einem Schachbrettmuster", erklärt Buchner. Studien belegen, dass oft auch ohne klinische Vorgeschichte einer Sehstörung, ein Großteil der MS-Betroffenen ein auffälliges visuelles evoziertes Potenzial hat.

"Evozierte PotentialeAls evozierte Potentiale versteht man Potentialänderungen am Gehirn, die durch Reizung eines Sinnesorgans oder seiner Nerven ausgelöst werden. Durch Messungen dieser Potentiale an der Hirnoberfläche kann die intakte Funktion des Organs bzw. der Nervenleitung überprüft werden. haben viele Vorteile: Sie sind einfach durchzuführen, wenig belastend für den Betroffenen und wesentlich billiger als eine Magnetresonanztomographie. Die Kosten übernehmen in Deutschland immer die Krankenkassen", so Buchner.


Quellen:
1. Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN), 23. Mai 2012
2. Clinical Neurophysiology 2012;123:406-410

 

 


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