MS-Diagnose elektrophysiologisch sichern
DARMSTADT (Biermann) – Trotz guter
Anlässlich des Welt-Multiple-Sklerose-Tages im Mai hat die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN) deshalb dazu geraten, die Diagnose gleich zu Beginn mithilfe sogenannter evozierter Potenziale (EP) abzusichern.
Bei diesem elektrophysiologischen Verfahren wird gemessen, wie gut Nervenbahnen Signale weiterleiten können. "In nicht eindeutigen Fällen können evozierte Potenziale die Diagnose sichern", so Prof. Helmut Buchner, Chefarzt an der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie in Recklinghausen. Denn ist die Funktion der Nervenbahnen wie bei Menschen mit MS gestört, messen evozierte Potenziale eine verringerte Leitgeschwindigkeit beispielsweise in den Nervenbahnen zu den Füßen oder den Handgelenken.
"Bei Menschen mit MS messen wir etwa die visuelle Leitfähigkeit durch das Auge, den Sehnerv und das Gehirn nach Stimulation mit einem Schachbrettmuster", erklärt Buchner. Studien belegen, dass oft auch ohne klinische Vorgeschichte einer Sehstörung, ein Großteil der MS-Betroffenen ein auffälliges visuelles evoziertes Potenzial hat.
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Quellen:
1. Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN), 23. Mai 2012
2. Clinical Neurophysiology 2012;123:406-410