MS erhöht das Osteoporose-Risiko
TROMSØ (Biermann) – Einer aktuellen norwegischen Studie zufolge ist die Multiple Sklerose die Ursache für eine sekundär auftretende Osteoporose.
Die Betreuung MS-Betroffener sollte deshalb auch immer die Beobachtung der Knochengesundheit umfassen, raten die Autoren.
MS und Osteoporose hätten die gleichen zugrunde liegenden Risikofaktoren, wie beispielsweise ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel und Rauchen, schreiben Margitta T. Kampman und Kollegen. Bei der Auswertung aktueller Literatur hatten sie auch entdeckt, dass in vielen Fällen kurz nach der Diagnose eines klinisch isolierten Syndroms oder einer MS bei den Betroffenen auch eine geringe Knochenmineraldichte festgestellt worden war. Dabei waren die untersuchten Personen noch keine 50 Jahre alt.
Andere Studien zeigten, dass die Knochenmineraldichte am Oberschenkelhals mit zunehmender Behinderung abnimmt. Osteoporose-bedingte Brüche erhöhten schließlich die Morbidität und die MS-bedingte Belastung für die Betroffenen, argumentieren die Autoren.
Sie fordern deshalb, die Knochenmineraldichte bereits kurz nach der MS-Diagnose zu messen und diese Messungen in Abhängigkeit vom Ergebnis und des individuellen Osteoporose-Risikos regelmäßig zu wiederholen. Außerdem sollte der 25-Hydroxy-Vitamin-D-Status der Betroffenen regelmäßig überprüft werden. "Alle MS-Betroffenen sollten außerdem eingehend über die Knochengesundheit informiert und diesbezüglich unterstützt werden", fordern die Wissenschaftler.
Quelle:
Acta Neurol Scand 2011, 124: 44–49