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MS-Forscher konzentrieren sich auf Thalamus

SAN DIEGO (Biermann) – Auf der Suche nach Möglichkeiten für eine frühere Diagnose der Multiplen Sklerose und bessere Prognosechancen für ihren Verlauf konzentrieren sich Neurowissenschaftler zunehmend auf den Thalamus, einen großen Bereich des Zwischenhirns. Dies geht aus einer Reihe von Vorträgen auf dem diesjährigen Kongress der Amerikanischen Gesellschaft für Neurologie hervor. 

"Der Thalamus ist für uns ein neues Fenster zur Erforschung der MS", sagte Prof. Robert Zivadinov von der University at Buffalo auf dem Kongress. "Die Position dieser Struktur im Gehirn, seine einzigartige Funktion und seine Empfindlichkeit gegenüber MS-bedingten Veränderungen machen den Thalamus zu einem wichtigen Gradmesser für die Schäden, die die MS im Gehirn verursacht."

 


Tor zum Bewusstsein gibt Einblick in die MS

Der Thalamus bildet den größten Teil des Zwischenhirns und setzt sich aus vielen Kerngebieten zusammen, die eine besonders starke Verbindung zur gesamten Großhirnrinde aufweisen. Aufgrund seiner zentralen Aufgabe bei der Wahrnehmung von Sinnesreizen und motorischen Reizen wird der Thalamus auch als "Tor zum Bewusstsein" bezeichnet.

 

Wie Zivadinov und Kollegen nun auf dem Kongress berichteten, hatten sie in Zusammenarbeit mit tschechischen Wissenschaftlern herausgefunden, dass eine Atrophie des Thalamus zu den wichtigsten Prädiktoren für eine klinisch definierte MS ist.

In einer weiteren Studie fanden die Forscher auch Hinweise darauf, dass eine Atrophie der Hirnrinde und der grauen Substanz im subkortikalen Bereich, darunter auch dem Thalamus, signifikant mit einer Abnahme der kognitiven Fähigkeiten bei den Betroffenen korrelierte. "Wir konnten sehen, dass kognitive Beeinträchtigungen schon früh im Verlauf einer MS auftraten und dass die Atrophie des Thalamus eine wichtige Rolle bei der Vorhersage des kognitiven Abbaus über einen langen Zeitraum spielt", erklärte Zivadinov.

"Bei Menschen mit MS setzt die Atrophie im Thalamus deutlich früher ein als in anderen Hirnstrukturen. Sie ist außerdem sehr früh nachweisbar und wird kaum durch Flüssigkeitsverlagerungen im Gehirn beeinflusst", sagte der Forscher. 

Entsprechend könne die Atrophie des Thalamus, die magnetresonanztomografisch erfasst werden kann, ein wichtiges Merkmal sein, um die MS bei Kindern und Erwachsenen zu diagnostizieren und ihren Verlauf einzuschätzen. Außerdem könne die Gehirnstruktur helfen, die Wirksamkeit von Therapien zu beurteilen. 

Quelle: Medical News Today, 26. März 2013


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