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MS: Gehirn trotz Schäden neuroplastisch

WÜRZBURG (Biermann) – MS-bedingte Läsionen in Gehirn und Rückenmark führen zu Schwierigkeiten beim Gehen oder Sehen. Mediziner der Würzburger Uniklinik haben nun herausgefunden, wie das Gehirn solche Störungen kompensieren kann. Gemeinsam mit Kollegen aus Bamberg und Leipzig hatten sie dazu eine Variante der rasch einsetzenden neuroplastischen Prozesse intensiver untersucht: die so genannte erregbarkeitsmindernde Plastizität, die bei der Fokussierung auf bestimmte Bewegungen von Bedeutung ist.

Dazu legten die Forscher bei 14 Personen mit MS und einer ebenso großen Kontrollgruppe mit Hilfe der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) einen Bereich im Gehirn kurzzeitig "lahm", der für die Bewegung der Hand verantwortlich ist. Anschließend untersuchten sie, ob sich die Gehirne der Studienteilnehmer in ihren Reaktionen darauf unterschieden.

"Wir konnten zeigen, dass eine frühe Form der Neuroplastizität im motorischen System bei leicht bis mäßig ausgeprägter MS trotz entzündlicher Vorschädigungen voll erhalten ist", fasst Daniel Zeller, Arzt an der Neurologischen Universitätsklinik in Würzburg, die Ergebnisse zusammen.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Rehabilitation von Menschen mit MS darauf abzielen solle, eher spätere Formen der Plastizität zu stärken – wie beispielsweise die Rekrutierung anderer Hirnregionen für die Ausführung einer bestimmten Aufgabe, erklären die Forscher.


Quelle: BMC Neurology 2012. doi:10.1186/1471-2377-12-92




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