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MS schließt Schwangerschaft nicht aus

Eine Familie zu gründen ist eine wunderbare Sache. Die Entscheidung für ein Kind ist für alle Frauen mit vielen Abwägungen verbunden. Bei Frauen, die von MS betroffen sind, ist die Familienplanung noch ein wenig komplexer.

Doch wie bei gesunden Frauen besteht bei ihnen die gleiche Wahrscheinlichkeit auf eine unkomplizierte Schwangerschaft und auf die Geburt eines gesunden Kindes. Der einzige Unterschied: die Familiengründung sollte besser geplant und in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Werde ich die MS meinem Kind vererben? Das ist vermutlich eine der ersten Frage, die sich eine Frau stellt, wenn sie sich ein Kind wünscht. Doch MS wird selten direkt vererbt. Ist nur ein Elternteil betroffen, so liegt die Wahrscheinlichkeit nur geringfügig über dem statistischen Durchschnitt von 0,2 Prozent in der Gesamtbevölkerung. Haben beide Eltern MS ist das Risiko für das Kind deutlich höher. Das bedeutet aber trotzdem nicht, dass das Kind auch tatsächlich an MS erkranken wird. Denn neben der erblichen Veranlagung spielen auch andere Faktoren eine Rolle.

Schubrate während der Schwangerschaft sinkt 

Während bei Multipler Sklerose die Mediziner früher von einer Schwangerschaft abrieten oder empfahlen, die Medikamente schon Monate vor der geplanten Schwangerschaft abzusetzen, weiß man heute, dass während einer Schwangerschaft die Schubrate sinkt. Sie nimmt im letzten Trimenon sogar bis zu 80 Prozent ab. Nach der Entbindung kommt es bei einem Drittel der Frauen allerdings zu einem vorübergehenden Schubanstieg.


Etwa ein Jahr nach der Entbindung ist sie wieder auf dem Ausgangslevel. Langfristig hat die Schwangerschaft aber keinen Einfluss auf den Verlauf der MS. Umgekehrt hat die MS auch keinen negativen Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft, sie gestaltet sich in der Regel genauso unauffällig wie bei gesunden Frauen. Auch bei der Rate von Früh- und Fehlgeburten oder Fehlbildungen gibt es keine Unterschiede. Die Chance ein gesundes Baby zu bekommen, ist also genauso wie bei einer gesunden Frau.  

Gut geplant ist vieles leichter

Grundsätzlich hat MS keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit betroffener Frauen oder Männer.7 Eine Frau kann also jederzeit schwanger werden, sofern sie nicht verhütet. Bei vielen Medikamenten wird eine durchgehende Empfängnisverhütung empfohlen. Manche MS-Medikamente zur Basistherapie müssen 6 Monate vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt werden.

Es ist deshalb sinnvoll, eine Schwangerschaft gründlich im Voraus zu planen und die Empfängnis möglichst in eine stabile, schubfreie Periode zu legen. Aber es gibt auch MS-Medikamente, die ohne Gefahr für das Kind erst abgesetzt werden können, wenn die Schwangerschaft feststeht. Es gibt sogar die Möglichkeit, bestimmte Wirkstoffe der Basistherapie während der gesamten Schwangerschaft fortzuführen, sofern das notwendig sein sollte.

Kommt es zu einer ungeplanten Schwangerschaft, sollte schnellstmöglich mit dem Arzt Rücksprache gehalten werden, um die nächsten Therapie- und erforderlichen Voruntersuchungen zu planen. 

Wenn die Schwangerschaft auf sich warten lässt

Auch wenn weder Fruchtbarkeit noch Zeugungsfähigkeit vom MS beeinflusst wird, kann es natürlich trotzdem sein, dass ein Kinderwunsch unerfüllt bleibt und sich die Frau einer reproduktionsmedizinischen Behandlung unterzieht.

Dabei sollte sie wissen, dass durch Kinderwunschbehandlungen SchübeEin Schub bei MS bedeutet, dass neue Symptome oder Beschwerden auftreten oder sich schon bestehende Krankheitszeichen verschlimmern. Dies ist Ausdruck einer erneuten Entzündungsaktivität im Gehirn. ausgelöst werden können. Kommt es trotz der hormonellen Behandlungen nicht zu einer Schwangerschaft, dann treten bei bis zu 35 Prozent der Frauen Schübe auf, wenn die MS Therapie vor der Behandlung ausgesetzt wurde. Wird die Frau schwanger ist ihr Schubrisiko gering.

Entbindung nach Wunsch

Frauen mit Multipler Sklerose sind bei der Geburt nicht durch die MS eingeschränkt und können ganz nach Wunsch entbinden. Ein Kaiserschnitt aufgrund der MS ist unnötig. Weder eine Periduralanästhesie noch Spinalanästhesie haben einen Einfluss auf die Schubrate nach der Geburt. Auch eine Vollnarkose bei einem Kaiserschnitt ist möglich.

Viele weitere Informationen und praktische Tipps bieten die Broschüren „MS und Familienplanung“ sowie „MS und Kinderwunsch“. Diese lassen sich kostenlos herunterladen. 

Zusätzliche Informationen zu MS und Schwangerschaft gibt es unter: www.ms-und-kinderwunsch.de/


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